Cd-Besprechung

Rose Tattoo

Blood Brothers - Special Tour Edition

Wacken Records / SPV
  Vö: 13.06.2008

Bewertung:  12 Punkte
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Über Rose Tattoo muss man wohl nicht viele Worte verlieren. Die Jungs um Sänger Gary „Angry“ Anderson sind im härteren Musikbereich nach AC/DC der wohl bekannteste Exportartikel aus Down-Under und bereits seit Jahrzehnten im Business vertreten.

Die Tour Edition wartet neben dem bereits Anfang 2007 veröffentlichten „Blood Brothers“-Album mit einer DVD auf, die den Mitschnitt des 2006er Wacken-Auftritts sowie ein Interview mit Angry Anderson enthält.

Da „Blood Brothers“ ja bereits seit längeren erhältlich ist, kann ich mir an dieser Stelle eigentlich viele Worte sparen. Das Album ist den im September 2005 bzw. Oktober 2006 an Krebs verstorbenen Gründungsmitgliedern Pete Wells und Ian Rillen gewidmet. Das Album bietet 11 blueslastige Hardrocktitel im Stile von AC/DC, die zwar ohne große Überraschungen, dafür aber auch ohne Aussetzer losrocken.

Die DVD dürfte bei Fans für feuchte Augen sorgen, immerhin handelt es sich hier um das neben der 1994 in Europa nur als Import erhältlichen „Boggo Road Jail“-DVD um das einzig offiziell erhältliche Live-Dokument der Band. An der Bild- und Tonqualität (5.1.Surround- / 2.0 Stereo-Sound) des Wacken-Gigs gibt’s eigentlich nichts zu meckern. Die Songs stammen überwiegend aus den Anfangstagen der Band, namentlich der „Rock´n´Roll Outlaw“- und „Assault and Battery“-Phase. Interessant ist, dass Rose Tattoo mit “Man About Town“, „Black Eyed Bruiser“, „Sweat Meat“ und „Once In A Lifetime“ gleich vier Songs vom Blood Brothers-Album zum Besten gibt, das erst ca. ein halbes Jahr später veröffentlicht wurde. Hier wäre wohl weniger mehr gewesen, denn auf Grund der Festival-üblichen Zeitbegrenzung von einer Stunde musste der ein oder andere Klassiker (z.B. „The Butcher and Fast Eddy“) außen vor bleiben. Persönlich hätte es mir zudem besser gefallen, wenn man hier statt eines Open-Air-Auftritts einen Club-Gig mitgeschnitten hätte, der sicherlich um Längen intensiver rübergekommen wäre. Zumal sich hier auch das Problem mit der begrenzten Spielzeit erübrigt hätte.

In den anschließenden „Tatts TV“-Folgen (enthalten sind Folge 1-4 und 6-8) stellt sich Angry Anderson dann knapp 70 Minuten den Fragen der Fans. Hierdurch kommen natürlich auch mal Fragen auf dem Tisch, die tiefer als normale Interviews gehen, wodurch man durchaus interessante Details über die Band und ihr Umfeld erfährt. Die Folgen sind im Internet (u.a. auf der Band-Homepage) frei verfügbar. Da hier zudem darauf verzichtet wurde, das Ganze mit Untertiteln zu versehen, bieten die Folgen nicht unbedingt einen Mehrwert.

Wie das bei Special Editions ja so der Fall ist, beißt sich mal wieder derjenige in den Allerwertesten, der pünktlich zur Veröffentlichung im Laden stand und das Album gekauft hat und nun überlegen muss, ob ihm die Special Edition die Kohle wert ist. Diejenigen, die das Album nicht schon im Schrank stehen haben, können natürlich getrost zugreifen. Für alle anderen wäre der einzige Kaufanreiz der Livemittschnitt, da die „Tatts-TV“-Folgen ja frei im Internet verfügbar sind. Hier muss wohl jeder selbst abwägen.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 30.06.2008

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