Cd-Besprechung

Papa Roach

Metamorphosis

Interscope (Universal)
Vö: 20.03.2009

Bewertung: 10 Punkte
Leserwertung: 14.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

Papa Roach sind wieder da. Juhu! Oder etwa nicht?
Jaja, als Papa Roach Fan, zu denen sich der Autor zählt, hat man es nicht leicht. Von true Metalleuten muss man sich als Kiddy-Metaller beschimpfen lassen und das letzte Album war auch nicht so der wahre Glanzpunkt in der nun fast zehn jährigen Bandhistorie. Jetzt erscheint also das neuste Werk der Amerikaner.

Der Begriff Metamorphosis – so nennet sich das neue Album nämlich - hat zugegebenermaßen Pathos. Kann man von Metamorphosis, also erwarten, dass Papa Roach den Begriff musikalisch korrekt auslegen und Altbewährtes mit frischen Ideen verbinden?
Kein unpassender Gedanke bei einer Band wie Papa Roach, die sich von krassen Nu Metallern über den Punkrock hin zu so was wie Glamrockern entwickelt haben.

Der interessierte Leser erinnere sich zurück an den Anfang des Jahres 2008. Damals hieß es in Interviews Papa Roach wollten „back to the roots“ gehen, die Livepower einfangen und wieder härter werden.
Und wirlich nach dem Intro, welches zwar pompös ist, aber nach einigen Malen hören langweilig wird, geht es richtig ab. „Change Or Die“ ist in der Tat ein Track, der geradezu danach schreit live gespielt zu werden. Fette Gitarrenmelodien und ein irgendwie dreckiger Sound sowie der an alte Tage errindernde Gesang von Sänger Jacoby Shaddix, lassen Freude aufkommen.
Der folgende Track „ Hollywood Whore“, der vorab als Single veröffentlicht wurde, ist dagegen ziemlich 08/15. Zwar gibt es dick aufgetragene Gitarrenlines, aber spätestens der Refrain offenbart den Einweg-Radiocharakter des Liedes.
„I Almost Told You That I Love You“ und „Lifeline“ sind solide Rocknummern über die nicht viel zu sagen ist, außer dass letzt genannter Track sich wie ein „Scars“-Klon anhört. Danach leisten sich Papa Roach mit „Had Enough“ einen kleine Schwäche, nur um mit „Live This Down“ einen richtig starken Track rauszuhauen. Endlich zeigt man wieder einige der Stärken der Alben Nummer zwei und drei!
„March Out Of The Darkness“ und „Into The Light“ sind wieder zwei Stadardnummern, die allerdings durch die ein oder andere Gitarrenmelodie aufzufallen wissen.
„Carry Light“ und „Nights of Love“ sind zwei balladeske Schnulzen, die wirklich nicht hätten sein müssen. Hier lässt Bon Jovi eindeutig grüßen …
„State Of Emergency“ ist an für sich kein schlechter Song, nur leider viel zu verhalten. Wieso darf sich die tolle Melodie der Gitarre im Refrain nicht durch den Song ziehen? Man hätte einen besseren Abschlusstitel wählen können…

Leider krankt auch Metamorphosis noch etwas an dem, was für mich das Vorgängeralbum „The Paramour Sessions“ so schrecklich werden lies. Die Refrains fallen teilweise einfach deutlich von den Strophen ab. Leider muss man sagen, denn weniger doppelstimmige hymnenartige Refrains wären eindeutig mehr – schließlich hat man mit Shaddix einen außergewöhnlichen Sänger.
Papa Roach haben dennoch wieder ein solides Album geschaffen mit dem Keinem wehgetan wird. Fans werden zufrieden sein und auch für die breite Masse lässt sich der ein oder andere potentielle Hit finden.
Trotzdem sollten Unentschlossene sich im Zweifel eher für den Kauf einer Konzertkarte als für das Album entscheiden – denn Papa Roach sind live immer noch eine der besten Rockacts!

10 Punkte (von max. 15)

Felix Saran, 20.03.2009

TRACKLIST
1. Days of War
2. Change or Die ***
3. Hollywood Whore
4. I Almost Told You That I Loved You
5. Lifeline ***
6. Had Enough
7. Live This Down ***
8. March Out of the Darkness
9. Into the Light
10. Carry Me
11. Nights of Love
12. State of Emergency
[ *** Anspieltipps ]