Cd-Besprechung

Nouvelle Vague

3

PIAS (Rough Trade)
  Vö: 03.07.2009

Bewertung:  12 Punkte
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Stimmenzahl: 0

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Die Nouvelle Vague ist wieder da, und zwischenzeitlich kenne ich fast niemanden mehr, dem sie noch nicht über den Weg gelaufen ist. Ob nun auf einem Jazz-Festival oder einem launigen Punkrock-Sampler, die Herren und die Dame passen fast überall hin. Warum? Weil sie alte Hits und Geheimtips aus Punk und Wave in eine unverwechselbaren, enorm charmanten Jazz-bis-Bossa Nova-Form pressen, die mal tanzbar, mal zum Schwelgen ist. Darauf thront diese einmalige, sexy Stimme, die schon so einige Herzen gebrochen haben dürfte. Man stelle sich Katie Melua mit französischem Zungenschlag vor...

Man müsste denken, dass ihnen die großen Namen ihrer Helden langsam ausgehen müssten. Schon beim ersten Titel, Depeche Modes "Master and Servant", werden diese Befürchtungen relativiert, spätestens in dem Moment, in dem Martin Gore persönlich in den Song eingreift. Das herrliche "Blister In The Sun" von den Violent Femmes wird in einer mindestens genauso guten Gitarrenpop-Version verwurstet, genau wie "God Save The Queen" von den Sex Pistols. Hier gibt es wieder diese typischen Nouvelle Vague-Momente, wenn die engelsgleiche Frauenstimme leise und vorsichtig die alten Punker-Phrasen wie "There is no future for you" oder "God save the queen, we mean it maaaan" ins Mikrophon haucht. Weiterhin gibt es "Road To Nowhere" von den Talking Heads, "So Lonely" von The Police und und und. Insgesamt haben sie das Korsett aus Jazz und Bossa Nova leicht gesprengt und schielen zwischenzeitlich eher in Richtung Popmusik. Dadurch werden sie mit Sicherheit ein bisschen beliebiger, an der Intensität und der exzellenten Songauswahl gemessen ist "3" aber ein sehr gutes Album geworden.

Nouvelle Vague bleiben weiterhin ein Mixtape-Muss und ein hervorragendes Mittel, unbedarfte Menschen davon zu überzeugen, dass Bands wie die Undertones, Joy Division oder Echo & The Bunnymen genial waren.

12 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 01.07.2009

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