Cd-Besprechung

New Model Army

High

Attack Attack Records
  Vö: 31.08.2007

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

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New Model Army, die legendäre Underground Kultband, 1980 von Frontmann Justin Sullivan in Bradford gegründet, bringen mit ihrer neuen Album-Veröffentlichung „High“ den nunmehr 10. Longplayer ihrer gesamten Bandhistorie heraus. Produziert wurde „High“ von Justin’s Langzeitfreund Chris Kimsey (der sich bereits einen Namen mit Arbeiten für die Rolling Stones, Jimmy Cliff, Killing Joke und unzähligen anderen gemacht hat). Das neue Album ist sehr melodisch und Gott sei Dank wesentlich gitarrenlastiger wie sein Vorgänger „Carnival“ ausgefallen, was vielleicht auch daran liegt, dass New Model Army mit Bluesgitarrist Marshall Gill ein weiteres Bandmitglied als neuen wichtigen Baustein hinzugewonnen haben!
Es ist schon wahrhaft unglaublich, dass es eine Band ein sattes viertel Jahrhundert lang schafft ihre Lebensphilosophie so in Noten zu verpacken, dass diese selbst heute noch die Seelen eingefleischter Musik-Fans berührt. Die düstere und unverkennbare Stimme von Sänger Justin Sullivan scheint sich seit der Bandgründung keineswegs verändert zu haben, was aber auf die Musik von New Model Army keineswegs zutrifft. War man zu Gründungszeiten der Band noch an starke Indie-lastige Songs gewöhnt (51st State, Vagabonds, Better Than Them, Stupid Questions, White Coats und viele mehr), so änderte sich mit den Jahren die Fokussierung der Musiker auf wesentlich ruhigere Klänge, die immer öfter auf eine starke Bass-Untermalung verzichten mussten. Lediglich die irgendwie sozialpädagogisch wirkenden Texte von Justin Sullivan können nach wie vor für eine Menge Gesprächsstoff sorgen.
Mit „High“ präsentieren die Briten erneut ihre musikalische Konstanz, die von Langeweile, Schubladendenken und Einheitsbrei weit entfernt ist. Wer sich an New Model Army’s eher balladesken Stil der letzten Jahre gewöhnt hat, für den ist „High“ ein absolutes Must. Sicherlich finden dagegen eingefleischte Fans diese leicht stagnierende musikalische Entwicklung eher langweilig und fühlen sich nicht mehr so von dem Geist der einstmals rockigen Folk-Rock Klänge angesprochen. Aber es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass die Platten immer noch von einem revolutionären Geist durchflutet sind, der die Musik der Briten stets gegenwartskompatibel erscheinen lässt. Songs wie "One Of The Chosen", "All Consuming Fire", "Sky In Your Eyes" und "Nothing Dies Easy" sind zeitlose Gefährten, die zweifelsohne auch zu den besten Zeiten von New Model Army hätten geschrieben worden sein können.
Wer meint Justin Sullivan müsste nach mehr als 25 Jahren endlich mal die Luft ausgegangen sein, der wird bei „High“ eines besseren belehrt. Experimentierfreudige Klänge, bedächtige Texte und ein Haufen Kreativität lassen „High“ zu einem weiteren musikalischen Highlight in der langen Bandhistorie werden.

13 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 22.08.2007

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