Cd-Besprechung

Mika

The Boy who knew too much

Universal (Universal)
  Vö: 18.09.2009

Bewertung:  9 Punkte
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Kennt ihr das, das man bei manchen Cd´s sich wünscht sie wären bereits zu Ende. Weil man dieses fröhliche, akustische Verkleben der Gehörgänge nicht mehr ertragen kann? Das hat ungefähr den selben Nährwert wie Zuckerwatte, nach einem Festessen. Kann man machen, muß man aber nicht.

Ist „We are Golden“ zumindest noch ein Sommerhit für Nichtmusikhörer, so wird’s anschließend nicht besser. Dabei ist der 26jährige Michael Holbrook Penniman, alles andere als untalentiert, was seine Debütplatte „Life in Cartoon Motion“ eindrucksvoll mit Hits wie „Grace Kelly, Relax (take it easy), Lollipop“ etc. bewies.

„Rain“ klingt wie ein Pet Shop Boys Song, nur eben billig zusammengeschustert, Dr.John ist ein „Guter Laune Song“, für den man Mika eigentlich gerne einen Tritt verpassen möchte. Zuviel Fröhlichkeit wirkt verdächtig und aufgesetzt.

„Blue Eyes“ könnte auch der neue Werbesong für eine Billigfluggesellschaft sein, mit seinen kitschig triefenden Billigcongas und den aus dem Keyboard stammenden Steeldrums. „Good Gone Girl“ mit seinen Uh Uh Chören ist einfach nervig, „Blame it on the girls“ ist aus irgendwelchen Songs der 80er zusammengeklaut.

Eine CD wo jeder Song so mit „Zucker für die Ohren“ ausgestattet ist, dass man sich Sorgen machen muss, davon zuzunehmen.

Die perfekte CD für Formatradiohörer“, die auf die Frage nach ihrem Musikgeschmack antworten „Was gerade im Radio gespielt wird“

Das wäre ja auch alles nicht so schlimm, wäre Mika nicht doch irgendwo ein Popkünstler, der es eigentlich verdient hätte, ernstgenommen zu werden.

Vielleicht mit dem dritten Album, mit dem hier sicher nicht. Vielleicht weiß der Junge doch zuviel.

Dennis Kresse

9 Punkte (von max. 15)

Dennis Kresse, 12.10.2009

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