Cd-Besprechung

Metallica

Through The Never

Ascot Elite Home Entertainment
  Vö: 28.01.2014

Bewertung:  11 Punkte
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32 Millionen Dollar, 3D-Produktion, eine eigens konzipierte Bühne plus eingestreute postapokalyptische Szenen… und alles nur für einen Konzertmitschnitt. Hut ab, was sich Metallica da haben einfallen lassen. Mit “Through The Never” erschien 2013 der erste Film der Bandgeschichte in den Kinos. Seit dem 28. Januar steht das opulent gestaltete Werk nun als DVD, Blu-Ray und 3D Blu-Ray in den hiesigen Geschäften.

Die vom Anfang bis zum Ende komplett durchgestylte Produktion soll mit Sicherheit ein weiterer Meilenstein in der Bandgeschichte der US-Metallegende Metallica sein. Bedenkt man den Aufwand, den die Musiker hier zusammen mit Produzent Nimród Antal betrieben haben, so handelt es sich bei “Through The Never” sicherlich um eine musikalische Superlative. Und dennoch bleibt trotz der die ganze betriebenen geheimniskrämerei ein bitterer Beigeschmack. Selbst auf der Hülle der DVD finden sich nur wage Andeutungen über das was man ab der ersten Filmsequenz erwarten darf.

Hauptakteur bei “Through The Never” ist neben Metallica deren junger Roadie Trip, der als Handlanger diverse kleinere Jobs zu erledigen hat. Am Tag der Show ist dieses Mal allerdings alles anders. Während des Events bekommt Trip den Auftrag einen liegen gebliebenen Truck zu suchen, damit dieser eine geheimnisvolle Lieferung für Metallica tätigen kann, die unbedingt nach dem Konzert vor Ort sein muss. Auf der Suche erlebt Trip eine Art postapokalyptische Chaoswelt, die ihm einiges abverlangt, nur um seine Auftraggeber zu beglücken. Während dieser in kurzen Sequenzen aufgeteilte Handlung läuft so “ganz nebenbei” noch eine Best of-Show von Metallica. Die Musiker wirbeln wie gewohnt über die eigens kreierte, einmal genutzte Bühne und hauen einen Klassiker, nach dem anderen aus den Boxen – ganz zur schier extatischen Freude der Fans.

Trotz des brillanten Schnitts und der gewohnt professionellen Show bedarf es verdammt lange, bis man das eigentliche Konzept von “Through The Never” tatsächlich versteht. Wobei, wenn man ehrlich ist, dann weiß man das bis zum Ende immer noch nicht so recht. Irgendwie wirkt “Through The Never” wie eine bombastische Bühnenshow, die durch Filmsequenzen künstlich in die Länge gestreckt wurde. Und was zum Henker soll diese Suche nach einer Tasche mit einem Metallica-Gig zu tun haben? Wieso dieses apokalyptische Inferno??? Braucht man also heutzutage tatsächlich solch ein Hollywood-Brimbamborium nur um ein Konzert für die Ewigkeit festzuhalten? Oder ist “Through The Never” gar nur eine letzte Nische, mit der man als eine der erfolgreichsten Metalband der Welt den Fans noch mehr Geld aus den Taschen ziehen kann? Fragen über Fragen und leider gibt es dazu keine Antworten. Im Grunde muss jeder für sich entscheiden, was er aus Metallicas Konzert-Film “Through The Never” machen mag.

Rein musikalisch betrachtet kann man Metallica wirklich nix vorwerfen, auch wenn die Band sicherlich noch den einen oder anderen Klassiker der Bandgeschichte hätte unterbringen können. Schauspielerisch haben Metallica aber leider so gar nix auf dem Kasten. Selbst eine eigens für den Film gefaktes technische Disaster wirkt etwas dilettantisch und unnötig. Irgendwie scheinen die Musiker mit diesem Effekt die einzige wirklich Verknüpfung zu den Erlebnissen ihres Roadies Trip geschaffen zu haben. Und trotzdem haben Metallica es irgendwie geschafft sich recht spektakulär in Szene zu setzen. Mit rund 93 Minuten ist “Through The Never” dennoch nicht gerade der allumfassenste Konzertmitschnitt der Bandgeschichte geworden – ganz sicher aber der teuerste.

Ein wenig versöhnt wird man am Ende dann aber doch mit dem zugegeben großzügig gestalteten Bonusmaterial. Dennoch fragt man sich auch als eingefleischter Metallica-Fan ob dieser ganze Zirkus tatsächlich nötig ist, nur um nach über 30 Jahren im Metalbusiness noch im Gespräch zu bleiben. Gerade eine Band wie diese Tharsh-Metal-Legende sollte dies eigentlich nicht nötig haben. “Through The Never” ist dennoch ein ganz nettes Gimmick, für das man sich nicht schämen muss, wenn es im heimischen DVD-Regal steht. Ob man es nun als Fan tatsächlich besitzen muss sei mal dahin gestellt. Einzig und allein die opulente und technisch bis ins Detail ausgefeilte Bühnenshow könnte man als Grund akzeptieren. Und dennoch können Metallica, so leid es mir tut, mit “Through The Never” nicht glorifiziert werden. Klar bleiben die Musiker Kult in der Metalszene, aber so eine solche Superlative des Konzertmitschnitts muss wirklich nicht unbedingt sein.

11 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 03.02.2014

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