Cd-Besprechung

Maritime

Heresy And The Hotel Choir

Grand Hotel Van Cleef (Indigo)
  Vö: 12.10.2007

Bewertung:  8 Punkte
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Zum Anfang soll auch diese Maritime-Rezension wieder mal an die Großartigkeit von Davey von Bohlens Vorgängerband The Promise Ring erinnern, an diese wunderbaren Harmonien, diese lässige Tanzbarkeit, die sich Maritime oft unberechtigterweise absprechen lassen müssen. Dabei haben sie eigentlich nichts falsch gemacht in ihrem bisherigen Werdegang und veröffentlichen jetzt mit "Heresy And The Hotel Choir" bereits ihr drittes gelungenes Album in Folge - eine Leistung, die andere Bands in ihrer ganzen Karriere nicht auf die Beine bringen.

Maritime klingen 2007 jedenfalls mehr nach Promise Ring als je zuvor, auch Nada Surf scheinen an manchen Stellen durch. Die lieblichen Akustik-Landschaften existieren nicht mehr, die Stromgitarre hat wieder das Ruder übernommen. Von Bohlens leicht verrauchte Stimme kommt dabei hervorragend zur Geltung und erschafft damit den wohl größten Bezugspunkt seiner Band. Das Album klingt wie aus einem Guss - und genau da liegt das Problem: Maritime können wunderbare Lieder schreiben, nach Songs wie "Pearl" oder "For Science Fiction" dürfte sich so manche aufstrebende Rockband die Finger lecken. Jedoch herrscht auf Albumlänge eine derartige Homogenität vor, dass letztendlich das Wort Langeweile fallen muss. Würde hier nicht Davey von Bohlen hinter dem Mikro stehen, "Heresy And The Hotel Choir" wäre nur ein Indie-Album von vielen. Ein gutes zwar, von einer Band die zweifellos mit Herzblut bei der Sache ist, aber nicht wirklich aufregend, zu abgeklärt um sich wirklich im Kopf festzusetzen. Somit bleibt dem von-Bohlen-Neuling nur zu empfehlen sich schleunigst "Nothing Feels Good" von The Promise Ring oder "Glass Floor" von Maritime zuzulegen. Der Indierocker von heute findet auf "Heresy And The Hotel Choir" zwölf tolle Songs fürs Mixtape, und alle die, die jede von-Bohlen-Veröffentlichung als Pflichtkauf ansehen, dürften am Ende auch nicht enttäuscht sein.
Alte Liebe rostet schließlich nicht...

8 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 27.11.2007

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