Cd-Besprechung

Laurel Aitken

Rudi Got Married

Grover Records
  Vö: 09.12.2002

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  11.9 Punkte
Stimmenzahl: 35

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Während Bands wie THE SPECIALS, MADNESS und THE BEAT im England der Achtziger erfolgreich auf der zweiten Ska-Welle schwammen, war es eher ruhig um den "Godfather of Ska" LAUREL AITKEN. Dies änderte sich schlagartig mit der Hit-Single "Rudi Got Married", die in die Charts schoss.
So wurde dem Mann der maßgeblich daran beteiligt war, den Ska aus dem sonnigen Jamaika nach Europa zu bringen, ein später Erfolg beschert.
Das nach der Single benannte Album ist das Fünfte in der Reihe von Veröffentlichungen, die LAUREL AITKENs Lebenswerk präsentieren. Es beinhaltet sowohl Aufnahmen mit der Londoner Band THE POTATO 5, als auch Songs, die er zusammen mit THE UNITONE als Backing Band auf dem Label I-Spy Records veröffenlichte. Letztere sind "Rudi Got Married" und der Rocksteady-Klassiker "Honey Come Back To Me".
Von dem Album "Laurel Aitken meets Floyd Lloyd and The Potato 5" stammen "Sahara" und "Mad About You".
Die restlichen Tracks kommen mit THE PRESSURE TENANTS an den Instrumenten daher, die auch bei der aktuellen Tour an LAURELs Seite spielen.

Der unheilvolle Einfluss der Achtziger ist leider auch nicht am "Godfather Of Ska" vorbeigegangen und so ist bei einigen Songs der Einsatz von Synthesizern doch zu beklagen (z.B. "Don´t Turn Your Back").
Obwohl der unverkennbare Eighties-Sound über der Platte liegt, fehlt es nicht an Highlights, die Meilensteine auf dem Weg des Ska darstellen. Neben dem Titel-Song, der mit seinem ironischen Text die Rebellen-Figur Rudi in den Hafen der Ehe schickt und zudem mit der knatternten Trompetenmelodie überzeugt, sind einmalige Stücke wie "Rude Boy Dream" oder "Sally Brown" zu finden.
Erstaunlich viele der ausgewählten Stücke fanden auch ihren Weg in das Set, das LAUREL AITKEN auf dem ersten Konzert seiner aktuellen Europa-Tour in Wiesbaden spielte.
Als Bonustracks wartet die CD noch mit dem Live-Klassiker "Skinhead" in zwei Versionen und "Ringo The Gringo" auf.
Eine Platte, die viele schöne Stücke bietet, allerdings meiner Meinung nach nicht die Blütezeit des Meisters das Ska beleuchtet. Vielleicht auch dadurch, dass nur ein Zeitraum ausgeschnitten wird, nicht für AITKEN-Einsteiger geeignet, sondern eher für die komplette Sammlung.
Jedenfalls sollte man sich nicht die Gelegenheit, LAUREL AITKEN live zu sehen, entgehen lassen. Der Mann ist wahrlich eine lebende Legende.

11 Punkte (von max. 15)

Tobias Eichhorn, 10.02.2003

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