Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.4 Punkte
Stimmenzahl: 7
Frage, was soll man über eine Platte schreiben, die den Titel "Ich hasse Musik" trägt? Oder was bezweckt die Band mit diesem Titel?, reine Provokation? oder soll hier eine andere Botschaft überbracht werden?
Ehrlich gesagt ich kann keiner diese Fragen so richtig beantworten. Ich kann nur ein sagen nach dem Genuß vom neusten Machwerk von Knorkator muß ich sagen hatte ich plötzlich ein Lächeln im Gesicht und mußte gleich nochmal den Play-Knopf meines CD-Spielers drücken. Es ist schon erstaunlich, was man mit guten Rhytmusgefühl, guten Verständnis für Musik und einem Gesangsorgan, mit dem man auch in der Oper auftreten könnte, so erreichen kann. Von alle dem haben die Jungs von Knorkator schon einiges.
Als Beginn bekommt man es erstmal so richtig hart mit mächtigen Bass und Drums, soll den Hörer gleich zu Beginn des neuen Werkes wachrütteln um die folgenden 16 Songs mit voller Aufmerksamkeit wahr zunehmen. Mit dem zweiten Song kommen wir dann auch gleich zum Song, der den Namen "Ich hasse Musik" trägt und wohl auch Namesgeber für die Platte ist. Wer vor hören dieses Songs noch nicht viel von Musik verstand, kann danach wenigstens schon mal so einige Worte aus der Welt der Musik mehr sein eigen nennen.
Das Knorkator kein Blatt vor den Mund nehmen war mir ja bekannt, ich denke dabei an Lieder wie "Ich bin ein ganz besondrer Mann", auch diesmal nehmen sie kein Blatt vor dem Mund. Genauso wenig schrecken sie vor Covern zurück und covern erstmal "Try again" von Aaliyah, was man als gelungenes Cover bezeichen kann, welches dem Original ziemlich nahe kommt.
Dann aber wieder mal zurück zur Deutschen Sprache, bevor es dann mit "mai khao djai" ins Chinesische oder Japanische übergeht.
Nach diesem eher ruhigen Stück, geht es mit "Schmutzfink" wieder um einiges heftiger zur Sache und man sollte auch nicht all zu zart beseitet sein, sonst könnte man bei all den Beleidigungen schon in Tränen ausbrechen oder zumindest Mitleid mit dem Angeschrieenem bekommen. In ähnlicher Manier geht´s aber gleich bei "Schüchtern" weiter, bis dann mit "Aeger sum" und wunderschönen Klostergesängen wieder Ruhe einkehrt und man zur Besinnung finden kann. Hier erfährt man auch mal wieder welch wunderbare Stimme Stumpen doch besitzt.
Genug der ruhigen Töne, jetzt wir wieder gecovert, diesmal fällt ist ein Song aus den 80igern dran. Man nehme den Beat und Text singe in aber mit einer Stimme als würde man Deathmetall machen und fertig ist das ganze.
Wieder Tempo- und Gesangslagenwechsel. "Wie weit ist es bis zum Horizont" ist so ein Song, der einem allein durch das klassisch angehauchte Klavier beindruckt, dann noch die opernsänger gleichen Stimmen, schon traumhaft. Was dem ganzen aber den besonderen Touch gibt, ist der Text, denn bei ihm geht es um mathematische Formel, hier die Berechnung des Kreisumfanges und die Berechnung der Seiten eines Rechtwinkligen Dreiecks. Wer dieses Lied oft genug hört hat mit Trigenometrie nicht mehr all zu viele Probleme. Experimentierfreudig sind die drei ja auch und so ist "makellos" auch zu bezeichnen, Sprünge von erst und zweiter Stimme und das ganze noch mit ordentlich beat unterlegt. Mal was neues, aber Abwechslung ist ja auf so einer langen Platte ratsam. Was natürlich ganz wichtig auf so einer CD ist, ist die "Schweigeminute" die darf hier auf keinen Fall fehlen und ist zum Gedenken an die guten alten Zeiten gedacht.
57..58...59....60.. die Minute ist um und weiter geht´s mit "Beat around the bush" und hier sogar mit richtig viel Soul und Swing. Man fühlt sich glad in einen Soulclub versetzt, wo sich besser kein weiser blicken lassen sollte, zumindest damals.
Jetzt für alle, die wissen wollen um was es in "mai khao djai" geht bekommt das ganze jetzt noch mal übersetzt vorgesungen als APUL Remix, genau wie auch "Ich hasse Musik" nur das es hier keinen Text zum übersetzen gibt, sondern einfach unter das ganze noch mal ein Beat gelegt wurde.
Wem "Schmutzfink" zu hart war, bekommt kurz den "Making off" noch mal einen Guildo Horn Waldorf Mix zu hören. Das "Making off" ist wirklich eine interesante Sache. Es ist schon erstaunlich wie die Songs so entstanden sind und warum sie so sind wie sie sind. Und damit ist dann auch Schluß
11 Punkte (von max. 15)
Michael Moritz, 09.10.2003
TRACKLIST
01. Der ultimative Mann
02. Ich hasse Musik
03. Try again
04. Ich bin überhaupt nicht da
05. Mai khao djai
06. Schmutzfink
07. Schüchtern
08. Aeger sum
09. Wie weit ist es bis zum Horizont
10. Ma baker
11. Makellos
12. Schweigeminute
13. Beating around the bush
14. Mai khao djai (APUL Remix)
15. Ich hasse Musik (APUL Remix)
16. Schmutzfink (Guildo Horn Waldorf Mix)
17. Making off
[ *** Anspieltipps ]
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