Cd-Besprechung

Knorkator

Es Werde Nicht

Tubareckorz
Vö: 16.09.2011

Bewertung: 10 Punkte
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Mit der Veröffentlichung von „Das Nächste Album Aller Zeiten“ schienen Knorkator für mich auf dem Zenit ihrer musikalischen Kreativität angekommen zu sein. Umso überraschender kam für mich 2008 die Ankündigung, dass Stumpen, Alf Ator, Buzz Dee & Co. fortan getrennte Wege gehen wollten und die Band somit auflösten. Doch das Leben lehrt einen ja, dass Bands getreu dem Zitat aus H.P. Lovecrafts Necronomicon „That is not dead which can forever lie“ meist nur wenige Jahre nach ihrer Auflösung wieder vom Totenbett auferstehen. Auch Knorkator sind da offensichtlich keine Ausnahme und demzufolge rauften sich die Jungs offiziell bereits im letzten Jahr in leicht abgespeckter Formation (nämlich als Trio mit den o.a. Mitgliedern) wieder zusammen und fahren nun mit „Es Werde Nicht“ ihr Reunion-Album auf.

Passend zum reduzierten Bandumfang liegt mir die Promoversion des Albums ebenfalls nur in abgespeckter Version mit lediglich neun Tracks vor, wohingegen die Kaufversion dreizehn Tracks beinhalten wird. Positive wie negative Überraschungen auf Grund der fehlenden Songs sind also nicht ausgeschlossen.

Der Einstieg ins Album beginnt mit dem starken Opener „Du Nich“, der mit der typisch einfachen, stampfenden Instrumentierung auskommt und dabei lyrischer Akrobatik vollbringt. Die größte Überraschung birgt aber „Arschgesicht“, bei dem nicht Stumpen hinterm Mirko steht, sondern ein kleiner Junge, bei dem es sich nach unbestätigten Netzgerüchten um den Sprössling von Alf Ator handeln soll. Der Song ist gewissermaßen die Steigerung von „Wir Werden Alle Sterben“ von der „Das Nächste Album Aller Zeiten“-Scheibe, bei dem ja nur für den Refrain auf ein Kind zurückgegriffen wurde. Es zeugt jedenfalls vom bekannten Knorkator-Humor, wenn ein Dreikäsehoch Zeilen wie „Geh aus dem Weg, du Arschgesicht! Eh Mann, du stinkst nach Klo. Gib lieber auf, das schaffst du nicht. Und nun zurück in den Zoo!“ singt. Die restlichen Songs fallen hiergegen ein wenig ab, mal mehr („Refaing“, „Warum“), mal weniger stark (die Scooter-Coverversion „Faster Harder Scooter“). Zudem gibt es noch Cover-Versionen von den Fantastischen Vier und der Soul-Sängerin Chaka Khan. Diese habe ich aber entweder nicht erkannt oder aber sie befinden sich unter den vier Tracks, die auf meiner Promo fehlen.

Die Antwort auf die Frage nach Sinn und Unsinn dieser Reunion ist wohl zu einem großen Teil vom Humorverständnis der Hörers abhängig und somit letzten Endes auch eine Frage des Geschmacks. Knorkator waren in der Vergangenheit stets eine Band, die insbesondere mit ihren Texten polarisierte – ich denke hier z.B. an Texten wie „Ich Bin Ein Ganz Besond'rer Mann“, „Alter Mann“ oder „Wir Werden Alle Sterben“. An diesem Zustand hat auch die mehrjährige Auszeit nichts geändert. Somit dürfte denjenigen, die bislang mit dem teils skurrilen Humor der Berliner Band klarkamen auch auf „Es Werde Nicht“ keine böse Überraschung erwarten. Für diejenigen, die die Band bislang noch nicht kennen, empfiehlt sich hingegen vor dem Kauf eine Hörprobe.

Im Vergleich mit dem Knorkator-Backkatalog reiht sich „Es Werde Nicht“ aus meiner Sicht auf einen ordentlichen Platz in relativer Nähe zu „Hasenchartbreaker“ ein, allerdings deutlich hinter dem sehr starken „Das Nächste Album Aller Zeiten“. Und eine neue Version von „Weg Nach Unten“ gab es leider auch wieder nicht. Schnief.

10 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 14.09.2011

TRACKLIST
1.Du Nich (***)
2.Nö
3.Arschgesicht (***)
4.Du Bist Schuld
5.Warum
6.Refraing
7.Ain't Nobody – Knorkator 2011
8.Faster Harder Scooter
9.Kinderlied
10.Bleib Stehn
11.Auf Dem See
12.Geboren
13.Sofort
[ *** Anspieltipps ]