Cd-Besprechung

Kante

Zombie

Labels/EMI
  Vö: 16.08.2004

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 4

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Lang erwartet war sie, die erste Single „Zombie“ von gleichnamigen Kante-Albums und man freut sich ob der fast schon fröhlichen Uptempo Nummer, dass Kante doch noch das Rocken gelernt haben, um dann doch nur den geneigten Hörer in die Irre zu führen.

Dennoch gibt Zombie die Richtung vor: „Wir sehen die Welt mit anderen Augen, seitdem wir draußen sind, sehen wir die Dinge mit anderen Augen, mit schleierhaften Sinn“- herrscht doch auf dem Album ein Gefühl der Unschlüssigkeit und Ungewissheit vor, als ob Kante nicht wüssten, in welche Richtung der Weg gehen soll. Ein Eindruck, der sowohl mit Hinblick auf die Entstehungsgeschichte (Zombie wurde in mehr als einjähriger Arbeit komplett im Studio eingespielt,) als auch beim Hören an Schärfe gewinnt, ohne dabei aber klare Konturen auszuformen.

Die Fühler werden vorsichtig in diverse musikalischen Richtungen ausgestreckt und wie durch einen Nebel tasten sie sich vorsichtig voran, mit einer Hand immer am altbekannten, leicht melancholischen Kante-Indie-Sound, getragen von einer bittersüßen Zerissenheit. Mit dieser Sicherheit im Rücken unternehmen sie schließlich zunächst zögerliche, aber immer mutiger werdende Ausflüge in Richtung Postrock, leicht experimentalem Free Jazz, Chanson, lupenreinem Pop sowie die Elektronik, um sie schließlich auf dem rein instrumentalen „Baron Samedi“ ganz hinter sich zu lassen und sich fast schon südamerikanischer Gelassenheit hinzugeben.

Aller Unsicherheit, Düsterkeit und allem Zerissensein zum Trotz, bilden die 10 Stücke dennoch eine Einheit, die Sicherheit und Trost spendet und alle Widersprüche auflöst, so dass am Ende doch noch ein Sonnenstrahl durch die Wolken bricht, der mit jedem Hören heller und wärmer strahlt.

13 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 24.08.2004

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