Cd-Besprechung

Kante

Die Tiere sind unruhig

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  Vö: 04.08.2006

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  14.3 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Der Jahrhundertsommer 2006 neigt sich langsam dem Ende entgegen. Vorbei die Zeit von 4 Litern Mineralwasser am Tag, dem unbändigen Wunsch, alle paar Minuten eine kalte Dusche über sich niederprasseln zu lassen. Als hätten sie es vorher gewusst, haben Kante ihr neues Album mit folgendem Satz angefangen: "Es ist heiß und es ist schwül." Und beschreiben damit vielleicht auch den Schwelbrand, den ihr neues Album im Herzen des Hörers hinterlässt.

Wo "Zombi" im sich im Gesamtbild als eher verquer und unzugänglich erwies, hat sich das Blatt bei "Die Tiere sind unruhig" komplett gewandelt. Schon der erste Vorbote "Ich hab's gesehn" zeugte davon, dass der Weg wieder hin zu klassischem Indierock geht, ohne dabei auf inhaltsgeladene Texte verzichten zu müssen. Mit Kraft und voller Energie singen sie über das, was ist. Die Wahrheit. Reden über alles, was wichtig erscheint. Das Musikbusiness. Das Gefühl von der Unwirklichkeit des Seins. "Wenn du wo du zu Hause bist, dich wie ein Gast, ein Fremder fühlst", so heißt es in "Die Wahrheit". Erzählen, wie es ist, als sie "Die größte Party der Geschichte" verpassen, weil die Wegbeschreibung scheiße ist.

"Ein Sturm ist im Kommen, es könnte jeden Moment passieren" heißt es. Nicht ganz korrekt, denn der Sturm ist bereits angekommen. "Die Tiere sind unruhig" kann sich fast schon als Manifest ansehen lassen. Ein Manifest, dass sich ganz langsam festsetzt und den Hörer nicht mehr loslässt. 7 Songs, 48 Minuten Spielzeit. Mehr braucht es nicht, um glücklich zu machen.

11 Punkte (von max. 15)

Kathrin Grannemann, 08.08.2006

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