Cd-Besprechung
Leserwertung: 11.0 Punkte
Stimmenzahl: 13
Großes Buch des Hävie Mättl, Seite 669: § 19: Mit alten Bands verhält es sich wie mit altem Wein. Desto länger man ihn lagert, desto besser wird er. Selbstverständlich ließe sich da jetzt eine Grundsatzdiskussion führen im Lauf derer wir mit den führenden Winzern Südeuropas diskutieren würden und das Problem des Natur- oder Kunstkorks inkl. des auch noch angedachten Schraubverschlusses ausführlich darlegen könnten. Aber eigentlich geht es ja um Judas Priest. Die Jungs dachten sich Mal eben das ne Reunion marketingtechnisch gar nicht so schlecht wäre, und so schwingt Rob Halford nun wieder in altbekannten Reihen seine Stimmbänder. Und das kann sich hören lassen.
Angel of Retribution schimpft sich das Scheibchen, was sich wohl mit Engel der Vergeltung übersetzen lässt (für alle die es interessiert), und das einem zu so manchem Hut ziehen und dem Zugeständnis führen dürfte, dass Judas noch lange nicht tot ist. Verhält sich folgendermaßen: Wunderschönes Gitarrenrumgewichse Intro mit dem hervorragenden Opener „Judas is rising“, der gleich mal in die Hymnengallerie aufgenommen wird, trotz furchtbarer Zeilen wie „White Boldnof Lighing…“ die wohl schon in 1000-facher Ausführung bei Manowar verunglimpft wurden. Trotzdem, und auch Deal with the devil gleich danach entpuppt sich ebenso als Tageslicht- und Haare-schwing-tauglich. Sogar ganz echt und richtig.
Und dann wird’s erst richtig gut. Revolution hat nich nur nen guten Titel (muaha, den auch nicht schon alle Bands einmal benutzt haben) sondern setzt gleich mal wieder neue Akzente in Punkto Abwechslung und Groove. Der Grundriff rockt solide nach vorn, dass man am Arsch und Haare bewegen nicht vorbeikommt, und an den Gitarren wird Meisterarbeit nach guter alter Metallarbeiterart vollbracht. Dann wird erst mal zurück in den 5 Gang geschaltet und „Worth fighing for“ ausgepackt, dass mit einem einfach nur geilen Refrain mit Gänsehautrefrain aufwartet und allen echten Männer das erste Mal auf dieser Platte die Tränen in die Augen treibt, für manche Sache Herr Halford da haben sie recht, da lohnt es sich für zu kämpfen.
Und dann traut man seinen Ohren kaum, Demonizer rockt mit einem derartig am Puls der Zeit geformten Riff los, dass man fast schon Mr Barnes dazu grunzen hören kann. Isser dann doch nicht, trotzdem ein Wahnsinns Song ohne den üblichen truen Anhang, zumindest fast. (Also, wenn, dann diesen Song covern !!!) Wheels of Fire entpuppt sich dann fast als noch besser. Einerseits traditionell mit allem was dazu gehört (Born, Fire, Overdrive und alles was halt Metal is…) andererseits fettem Riffgebrate und einem Rob in bester Bestform mit Vokals die auf der Zunge zergehen.
Aber dann… es musst ja kommen, diese unvermeidliche Ballade. Och Jungs, muss das immer sein ? Wollen echte Männer mit Feuerzeugen bewaffnet in der Masse des Konzertsaals stehen und gemeinsam ein bisschen weinen ? Nein ! Und dann das Ganz auch noch, na ja kitschigster Weise „Angel“ zu nennen. Nee, nee, nee. Wenigstens war das dann nicht der Weisheit letzter Schluss, und mit Hellrider begeben wir uns wieder auf die breite Straße des Hävi Metttttl zurück. Es drückt, es rockt, ein Priest Song in der Blüte seiner Tage ! Fast schon episch, da hätte so mancher Wikinger oder Mönch mitgesungen. Und dann… och nee :( Nochmal weinen mit Eulogy. SKIP. Aber dann, aber dann meine Herren und Verfechter der Musikkultur !!! Lochness ist ein Stückchen wie man es sich nur wünschen kann ! So geil, so geil. Und ein Stückchen an dem man merkt dass der Priester des Judas doch auch heute noch Bands von ganz anderer Gattung musikalisch beeinflusst, ja meine Herren von ehemals TAE.
Somit: JEDER, jeglicher Richtung und musikalischer Grundangehörigkeit sollte sich dieses Album zu Gemühte führen, Judas Priest at it´s Best, so viel dürfte klar sein !Mr Davis, SZ
12 Punkte (von max. 15)
TRACKLIST
1.Judas Rising
2.Deal With The Devil
3.Revolution
4.Worth Fighting For
5.Demonizer
6.Wheels Of Fire
7.Angel
8.Hellrider
9.Eulogy
10.Lochness
[ *** Anspieltipps ]
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