Cd-Besprechung
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Judas Priest, eine der wenigen Bands, die den Test der Zeit mit Bravour bestanden haben. Sie begeistern die junge Generation genauso wie die Fans der ersten Stunde. „British Steel“ wird von Grünschnäbeln gekauft, die verwundert feststellen, dass das Teil bald 30 Jahre alt ist aber von der Message ist nichts verloren gegangen. Damit schaffen Judas Priest, was nur wenige ihrer Zunft managen: Generationen zusammenzuführen.
Mit „A Touch of Evil: Live“ holen Priest die Vergangenheit wieder in die Gegenwart und veröffentlichen 11 Tracks, von denen es fast alle so noch nie auf einem Live-Album gab. Das hört sich etwas nach Ausschussware an, der Schein trügt aber gewaltig. Musikalisch legen Tipton, Halford, Downing, Hill und Travis mächtig vor, die Live-Atmosphäre steht dieser Band einfach verteufelt gut. Man hört Halfords' Stimmbändern an, dass sie schon einiges mitmachen mussten allerdings zeigt Rob was eine Live-Harke ist und holt das letzte aus sich heraus. Für sein Alter singt Halford äußerst anständig und die Kommentare zu den schlechten Gesangsleitungen bei einigen Konzerten, lässt sich zumindest bei „A Touch Of Evil“ nicht nachvollziehen. Live-Aufnahmen sind eben Live-Aufnahmen und wenn sich der geneigte Fan das Flair ins Wohnzimmer holen möchte, weiß er auch, dass es live nicht klingt wie auf CD oder Platte. Es wurde nicht einfach nur ein Live-Mitschnitt gemacht, sondern ein Mix aus 3 Jahren Mammut-Tour erstellt. Also die creme de la creme aus 2005 bis 2008, aufgenommen von Martin Walker und Brian Thorene und von Tom Allom produziert, der erstmals seit 1988 wieder für die Band hinter den Reglern saß!
Live sind Judas Priest einfach eine Granate und damit ist „A Touch of Evil: Live“ eine der schönsten Freuden, die sie ihren Fans machen konnten. Natürlich ist das Album mit seinen 11 Tracks viel zu kurz! Wie viele Songs haben Priest insgesamt geschrieben? Die Auswahl ist da natürlich verhältnismäßig mager und manch einer hätte sich sicherlich den einen oder anderen Liebling mit auf den Rundling gewünscht. Die Japaner bekommen als Bonustracks übrigens noch „Worth Fighting For" und „Deal With The Devil". Doch ist „A Touch Of Evil“ kein Best of- Album, sondern eine Auswahl von großartigen Live-Aufnahmen. "Living after midnight" oder "Another thing coming" sind natürlich wahre Juwelen aber doch schon recht überstrapaziert und da kann man eigentlich froh sein, dass sie nicht auf „A Touch Of Evil“ zu finden sind.
Die Aufnahmen sind überhaupt grandios, dreht man den Regler hoch und schließt die Augen, könnte man sich auch direkt vor der Bühne befinden. Es klingt alles sehr natürlich. Besonders erfreulich, da die körperliche und stimmliche Verfassung von Rob Halford mitunter doch sehr schwanken kann. „A Touch Of Evil“ ist eine eindrucksvolle Demonstration der immer noch vorhandenen Bühnenpräsenz und -brillianz von Judas Priest. Allein schon "Beyond the Realms of Death" und "A Touch of Evil" sind den Kauf wert. Herausragend auch "Riding On The Wind" und "Eat Me Alive". „Judas Rising“ oder „Hellrider“ und auch „Prophecy“ klingen sogar besser, als auf dem Studio-Album. Das Ganze klingt lebendig und dynamisch, wobei nur sehr wenig nachbearbeitet wurde. Mit „Riding On The Wind", „Between The Hammer And The Anvil", "Dissident Aggressor" und "Eat Me Alive" finden sich sogar selten gehörte und gespielte Schätze auf dem Album.
Für Neueinsteiger ist die Platte nur dann zu empfehlen, wenn man sich von der Live-Atmosphäre mitreißen lassen und ein paar Abstriche machen kann, die man bei Live-Platten eben machen muss. Dafür bekommt der Fan aber eine Show, die einfach Spaß macht und ist für denjenigen, der vielleicht sogar bei dem einen oder anderen Gig dabei war ein schönes Andenken.
12 Punkte (von max. 15)
Conny König, 14.07.2009
TRACKLIST
01. Judas Rising ***
02. Hellrider
03. Between The Hammer & The Anvil
04. Riding On The Wind
05. Death
06. Beyond The Realms Of Death ***
07. Dissident Aggressor
08. A Touch Of Evil
09. Eat Me Alive ***
10. Prophecy
11. Painkiller
[ *** Anspieltipps ]
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