Cd-Besprechung

Joe Bonamassa - Dust Bowl

Joe Bonamassa

Dust Bowl

Provogue Records (Mascot Records)
  Vö: 18.03.2011

Bewertung:  14 Punkte
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Wenn es so etwas wie den Mann der Stunde gibt, dann ist das wohl Joe Bonamassa. Räumte er bereits mit dem ziemlich genau vor einem Jahr erschienenen „Black Rock“ groß ab, so bedeutete seine Mitgliedschaft bei der neu gegründeten, aus ihm, Glenn Hughes (ex-Deep Purple, ex Black Sabbath), Jason Bonham (Led Zeppelin, ex-UFO, ex-Foreigner) sowie Derek Sherinian (ex-Dream Theater) bestehenden Supergroup Black Country Communion, die Ende letzten Jahres ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf den Markt brachte, einen weiteren Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Offensichtlich fühlte sich Mr. Bonamassa mit beiden Formationen, die ja auch jeweils eigene Touren absolvierten, unterfordert bzw. unausgelastet, denn wie sonst ist es zu erklären, dass die emsige Arbeitsbiene nun schon wieder mit dem neuen Album „Dust Bowl“ in den Startlöchern steht?

Da drängt sich ja geradewegs die Befürchtung auf, dass bei einem derart hohen Produktivitätsniveau die Qualität zwangsläufig auf der Strecke bleiben muss. Doch weit gefehlt, denn „Dust Bowl“ zeigt Joe Bonamassa auf den (bisherigen) Zenit seines Schaffens und darf in meinen Augen somit folgerichtig als sein bislang bestes Werk bezeichnet werden. Für die Aufnahmen griff der Künstler dabei erneut auf die Dienste von Kevin Shirley zurück, der dem Silberling einen guten, zeitgemäßen Sound verpasst hat und mittlerweile so etwas wie der Haus- und Hofproduzent des Mannes aus dem US-Bundesstaat New York ist, da er neben dem Black Country Communion-Album auch bei den letzten vier Joe Bonamassa-Alben Hand anlegte.

Die auf „Dust Bowl“ enthaltenen zwölf Tracks stehen nicht nur einfach knöcheltief im Blues, sondern werden– wen wundert es – von wenigen Ausnahmen abgesehen förmlich darin ertränkt, was dem Meister die Gelegenheit gibt, ein einzigartiges musikalisches Licht- und Schattenspiel aufzuziehen, bei dem vor allem Atmosphäre und Gefühl ganz groß geschrieben werden. Dabei dürften gerade Fans von – positiv gemeint – ausufernden Gitarrensolis an dem Album ihre helle Freude haben, setzt Joe hier doch regelmäßig zu seinen phänomenalen Läufen an. Darüber hinaus konnte er John Hiatt, Vince Gill sowie wenig überraschend Glenn Hughes zu Gastbeiträgen („Tennessee Plates“, „Sweet Rowna“ bzw. „Heartbreaker“) verpflichten, was dem Album zumindest bei „Tennessee Plates“ auch einen deutlichen Country-Tupfer beschert. Der Song mit Glenn Hughes („Heartbreaker“) ist im Übrigen eine Coverversion der Band Free, die sich allerdings harmonisch in ein Album einfügt, bei dem es mir echt schwer fällt, einzelne Favoriten herauszupicken, da mir einfach alle Tracks sehr gut gefallen.

Und so dürfte es wenig überraschen, dass „Dust Bowl“ hier mit einer hohen Punktzahl bewertet wird. In meinen Augen stimmt bei dem Silberling einfach alles, angefangen von klasse aufgemachten Wild-West-Cover über die gute Produktion bis hin zum Wichtigsten, nämlich den einzelnen Songs, die einmal mehr zeigen, welches Ausnahmetalent in Joe Bonamassa steckt. Er zelebriert hier den Blues Rock wie gegenwärtig kein Zweiter seines Fachs. Hätte er nicht schon durch seine Mitgliedschaft bei Black Country Communion den musikalischen Ritterschlag erhalten, so wäre dies wohl spätestens jetzt der Fall gewesen. „Dust Bowl“ ist ein Album, das ich im Augenblick gar nicht oft genug hören kann und deshalb mache ich an dieser Stelle Schluss, denn der Opener „Slow Train“ setzt gerade zu einem weiteren Durchlauf an und diesen Zug darf ich einfach nicht verpassen. In diesem Sinne….

14 Punkte (von max. 15)

Jürgen 23.03.2011

TRACKLIST
1. Slow Train
2. Dust Bowl
3. Tennessee Plates
4. The Meaning Of The Blues (***)
5. Black Lung Heartache
6. You Better Watch Yourself (***)
7. The Last Matador Of Bayonne
8. Heartbreaker
9. No Love On The Street
10. The Whale That Swallowed Jonah
11. Sweet Rowena
12. Prisoner (***)
[ *** Anspieltipps ]

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