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Endlich ist es da, dass neue Album aus der schwedischen Metalschmiede In Flames. Und bevor irgendwer anfängt damit zu hadern oder sonstige abwertende Kommentare ablassen mag: Anders Friden, Björn Gelotte, Peter Iwers, Niclas Englin und Daniel Svensson gehören verdammt nochmal noch lange nicht zum alten Eisen oder in Ablage P. Ganz im Gegenteil. Den Beweis dafür liefert “Siren Charms”, dass nunmehr 11. Studioalbum der Schweden. Okay, vom ganz harten Deathmetal wie zu Anfangstagen haben sich die Musiker schon gelöst, aber mit ihrer Mischung aus Melodic-Deathmetal, düsteren gothiclastigen Keyboard- und Synthieelementen, Alternativerockklängen und melancholischen Texten verfügen die Schweden nach wie vor über eine magische Anziehungskraft, die einen langsam einfängt und dann nie wieder los lässt.
Mit dem Titel „Siren Charms“ haben In Flames auch einen wirklich treffenden Titel für ihr neues Studioalbum gewählt – zieht einen Anders Friden’s unnachahmlicher Gesang bei den 11 Songs doch immer tiefer in ihren Bann, ähnlich wie bei den Sirenen der griechischen Mythologie, die die Seefahrer berauschten, verführten und niemals mehr los ließen. Mythen hin oder her, auf „Siren Charms“ verliert man sich fast schon willenlos in einem Meer aus emotionalem Gesang, intensiven und dennoch treibenden Drumpassagen, voluminösen Gitarrenriffs, einem soliden, düster-melancholischen Bassfundament und fast schon ein wenig sirenenartige, mit den Emotionen des Hörers spielende Synthielines. Das Produzententeam Roberto Laghi und Daniel Bergstrand haben den Songs dann noch das notwendige moderne Klanggewand verpasst und alles zu einem rundherum anstandslosen Werk zusammengeschnürt.
Die musikalische Entwicklung von In Flames hat bereits bei den letzten 10 Studioalben gezeigt, dass die Schweden sich noch nie so recht in eine verstaubte Genre-Schublade haben pressen lassen. Im Vordergrund steht auch heute noch die Klangqualität der Songs, die stets aus der Masse der anderen Metalbands hervorsticht. Leichte, massenkompatible Songs wollten die Schweden nie komponieren. Stattdessen entstanden während der Aufnahmezeit in den hochheiligen Berliner Hansa Tonstudios anspruchsvolle, tiefgründige Tracks, deren kleine Details man erst nach und nach entdeckt.
Es ist kaum zu glauben, dass es In Flames tatsächlich gelungen ist in einem Zeitraum von nur 6 Wochen die Leistung abzurufen, die „Siren Charms“ dem Hörer bietet: faszinierender Metal, der einem durchaus ermöglicht noch ein Stück hinter die Grenzen des eigenen musikalischen Horizonts zu blicken. Ein bißchen Risiko gehört da aber immer dazu, aber nur der Mutige wird auch belohnt. Aber einfach dem eigenen Verlangen hingeben ohne wenn und aber? Ja, denn „Siren Charms“ ist eine süße Metalverführung der man sich getrost hingeben sollte – Stillstand war immerhin gestern.
14 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 03.09.2014
TRACKLIST
1. In Plain View***
2. Everything’s Gone
3. Paralyzed
4. Through Oblivion***
5. With Eyes Wide Open***
6. Siren Charms
7. When The World Explodes***
8. Rusted Nail***
9. Dead Eyes
10. Monsters In The Ballroom
11. Filtered Truth
[ *** Anspieltipps ]
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