Cd-Besprechung

Hopesfall - A Types

Hopesfall

A Types

Trustkill // Roadrunner
  Vö: 25.01.2005

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  11.3 Punkte
Stimmenzahl: 42

„Who are they, and what have they done to the old band?“

Auf den Live Shows im August deutete es sich bereits an, mit dem neuen Album wird es endgültig zur Gewissheit: HOPESFALL haben sich verändert, sehr verändert. Eine logische Angelegenheit, denn wer sich das Booklet von “A Types“ zur Hand nimmt und ein paar Vergleiche mit dem des Vorgängeralbums “The Satellite Years“ anstellt, wird schnell feststellen, dass 3/5 der alten Bandbesetzung mittlerweile verloren gegangen und ersetzt worden sind. Die neuartigen Soundelemente, die mitsamt den drei neuen Mitgliedern zur Band gefunden haben, werden glühende Verehrer von Album Nr. 1 zunächst mal vor den Kopf stoßen. Wenn ihr also zu denjenigen Personen gehört, die Songs wie `Dead in Magazines` oder `The Bending` für das Nonplusultra halten und sich sehnsüchtig eine Fortsetzung eben jener Songs gewünscht haben, müsst ihr jetzt ganz tapfer sein. Am besten stellt ihr euch vor “A Types“ sei das Debütalbum einer finnischen oder bulgarischen Band, die rein zufällig auch den Namen HOPESFALL trägt.

„We`re going through changes…”

Was zunächst einmal gewaltig ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass Sänger Jay Forrest sein Organ auf dem neuen Album in weitaus melodischere Bahnen lenkt und variabler einsetzt, als es bisher der Fall war. Das markige Geschrei, welches bisher zu einem großen Anteil das Klangbild von HOPESFALL geprägt hatte, ist einer weichen und Melodieverliebten Stimmlage gewichen, die deutlich an Sangeskollegen wie z.B. Daryl Palumbo (GLASSJAW // HEAD AUTOMATICA) denken lässt. Jeder der 10 Songs wartet mit einem eingängigen, sich mit einer einprägsamen Melodie-Linie auf der Hirnrinde festsetzenden Gesangspart auf. „We sing a lot more. And the songs are more structured…. The major change in the writing process is that we wrote the guitars in consideration of the vocals.” – hatte Gitarrist Dustin Nadler noch vor Kurzem im Interview mit uns verlauten lassen. Und genau diese perfekte Symbiose, die Gitarren und Stimme hier eingehen, ist es, welche “A Types“ einen eindrucksvollen Charakter verleiht. Von den abgehackt-aggressiven Mosh- und Brüllparts hat sich die Band verabschiedet. Goodbye Metalcore, hello Screamo/Emocore. Und das ganze eingebettet in ein modernes, Watte-weiches und trotzdem fettes Soundgerüst.

„Some things will always be the same…”

Mit ihrem neuen Album sind HOPESFALL unvermittelt in der Screamo Gemeinde gelandet, dort wo sie vermutlich viele Fans nie sehen wollten. Allerdings ist dieses Album keineswegs nur ein weiteres Durchschnittsprodukt, sondern vielmehr die Perfektionierung dieses Musikstils. Besser kann man das nicht machen, und deshalb könnten 90 % der Konkurrenz jetzt resigniert das Handtuch werfen. HOPESFALL besitzen immer noch dieses gewisse Etwas, das Quenchen Extra Potential, dass sie weit aus der Masse hinaus hebt. Es ist nur diesmal schwieriger zu entdecken, ist es doch oft unter all der Melodieseeligkeit und dem soundtechnischen Bombast verborgen. Nimmt man sich jedoch ein wenig Zeit für ein paar Hördurchgänge mehr, tauchen sie plötzlich auf. Diese kleinen, unauffälligen Melodie- und Rhythmikspielereien, die vor allem in den weniger gewordenen cleanen Passagen deutlich werden.

„Looking into a bright future....?“

`It Happens`,`Icarus` und ``The Ones` sind Hitsongs, die definitiv nicht so schnell aus den Gehörgängen verschwinden werden, soviel ist sicher. Ob sie längerfristig bestehen können, ohne sich abzunutzen und an Begeisterungsfähigkeit einzubüßen, so wie es bei “The Satellite Years“ mit so ziemlich jedem Song der Fall war, kann nur die Zeit zeigen. Erfolg mit der neuen Platte sei den Jungs auf jeden Fall gegönnt, nach dem ihnen in den letzten Jahren gleich zweimal das komplette Equipment geklaut worden war. bei auftretenden Verstimmungen aufgrund der Soundveränderungen sollten sich die Puristen unter euch sagen, dass HOPESFALL schließlich schon einen Klassiker abgeliefert haben. Und So was toppt man ja nicht einfach so mit jedem folgenden Album, nicht wahr?

Empfohlener Promosticker: Für Fans von GLASSJAW // FUNERAL FOR A FRIEND // FINCH // ARMOR FOR SLEEP // THE USED

Epilog: Der offizielle Release Termin für A Types in Deutschland wird erst im nächsten Jahr liegen. Online Mailorder wie GREEN HELL bieten die CD jedoch bereits jetzt an. Es lohnt sich früh zuzugreifen, da die Erstauflage des Albums mit einer zusätzlichen Sampler CD von Trustkill Records versehen ist. Darauf zu finden sind neue Songs von TERROR / ROSES ARE RED / IT DIES TODAY / OPEN HAND / EIGHTEEN VISIONS.

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Hinweis: Diese Rezension bezieht sich inhaltlich auf den USA Release des Albums vom November 2004. Dieser Tage, am 24.1.2005 erscheint das Album offiziell, europaweit als Re-Release von ROADRUNNER RECORDS. Checkt also auch die RR-Artistseite von HOPESFALL unter den Links!

13 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 04.11.2004

TRACKLIST
1. It Happens ***
2. Start and Pause
3. Icarus
4. Breathe From Coma
5. Champion Beyond Blessing
6. The Ones ***
7. Manipulate the Eclipse ***
8. Matchmaker's Haven
9. Owl
10.Per Sempre Marciamo
[ *** Anspieltipps ]

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