Cd-Besprechung

Harmful

Cause

PIAS
Vö: 23.04.2010

Bewertung: 12 Punkte
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Gäbe es eine Liste der am meisten unterschätzten deutschen Bands wären Harmful ein Anwärter auf den ersten Platz. Die deutsche Rocklandschaft behandelt seine Kinder bekanntermaßen sehr stiefmütterlich. So kamen beispielsweise Blackmail trotz Major-Deal nie über den Status eines Geheimtipps hinaus. Dass auch Harmful dieses Schicksal teilen werden, ist leider recht wahrscheinlich. Auch wenn der Major-Deal noch in weiter Ferne ist. Die neue Platte „Cause“ erscheint in Deutschland bei PIAS. Einen guten Namen machten sich die schon mit der Veröffentlichung von Mogwai oder Dinosaur jr.

Aber nun zu Harmful und deren achter Veröffentlichung. Schon immer standen die Frankfurter unter dem Einfluss der Blackmail/Scumbucket-Clique, gaben dem Noise in ihrer Musik aber immer die nötige Melodie. Und wenn man weiß, dass niemand geringeres als Billy Gould (Faith No More) die Jungs an der Gitarre live begleitete und deren letztes Album produzierte, erklärt sich auch der unüberhörbare Bezug zu den 90ern. Der Groove von Helmet, die Melodien des Grunge-Rocks dringen aus allen Poren der zehn neuen Songs. Auch der Sound reiht sich in die Rockmusik der 90er, die Zeit auch von Faith No More.

Insbesondere der klare, druckvolle Sound ist ein Alleinstellungsmerkmal der neuen Harmful. Zu den Gitarrenriffs gesellen sich fast poppig schöne Gesangsharmonien. All das ergibt eine überraschend stimmige Platte die Deutschrock (auch wenn das Wort schrecklich nach Heinz Rudolf Kunze oder Westernhagen riecht) von seiner besten Seite zeigt. Und man kann Harmful nach 16 Jahren Bandgeschichte schon langsam zu den alten Hasen im Business zählen. An ihrem Bekanntheitsgrad wird das freilich nichts ändern, zu wünschen wäre es ihnen aber. Nicht nur deshalb ist „Cause“ eine absolute Empfehlung.

12 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 02.05.2010

TRACKLIST
1. Ordinary People
2. Cause****
3. Circles of Lies
4. Exhausted****
5. Innocent Hell
6. Decay
7. Turn you down
8. Overplay
9. Passenger
10. Fingertips
[ *** Anspieltipps ]

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