Cd-Besprechung

Grave Digger

The Clans Will Rise Again

Napalm Records
Vö: 01.10.2010

Bewertung: 13 Punkte
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„Tunes Of War“ gilt wohl unbestritten als das bislang beste Album des ja nicht gerade kurzen Grave Digger-Backkatalogs und weist bis heute – fast 15 Jahre nach seiner Veröffentlichung – nicht die geringsten Verschleißerscheinungen auf. Da war es ja eigentlich nur noch eine Frage der zeit, bis die Band den Faden wieder aufnehmen würde und konzeptionell in die Highlands zurückkehren würde. Zumal man sich da ja in bester Gesellschaft befinden würde, haben doch auch Bands wie Helloween oder Gamma Ray in der gar nicht so fernen Vergangenheit Alben herausgebracht, die sich konzeptionell an ihre jeweils besten Alben orientierten. Glaubt man der Aussage von Sänger Chris Boltendahl in einem Interview, so soll der Fall bei Grave Digger aber etwas anders liegen, da „The Clans Will Rise Again“ - das jüngste Werk der Band – keine Fortsetzung des „Tunes…“-Albums darstellt, sondern einfach ein Album über Schottland, seine Menschen und seine Helden sein soll.

Die größte Frage im Vorfeld der Veröffentlichung war, wie Grave Digger den Abgang ihrer Gitarrenfraktion verkraften würden. Immerhin verließen mit Thilo Hermann und Manni Schmidt gleich beide Gitarristen die Band. Diese hat sich daraufhin entschlossen, lediglich mit einem Gitarristen – Neuzugang Axel Ritt – weiterzumachen, was ich persönlich als Wagnis empfand, hatten die Gitarren in der Vergangenheit doch deutlichen Anteil am Sound der Band. Nun – nach einigen Durchläufen – muss ich aber zugestehen, dass sich Axel bestens in die Band einfügt.

Der Einstieg ins Album erfolgt standesgemäß mit einem Dudelsackintro. Nicht schlecht, aber der Gänsehautfaktor, den ich beim Intro von „Tunes Of War“ habe, will sich hier nicht einstellen. Ansonsten ist der in homöopathischen Dosen eingesetzte Dudelsack aber eine sichere Bank, der den Tracks sichtlich Farbe verleiht. Ansonsten fällt auf, dass „The Clans Will Rise Again“ einen deutlich kompakteren Eindruck als die letzten Alben hinterlässt und die Band insbesondere auf gefällige Refrains besonderen Wert gelegt hat. Ansonsten ist auf „The Clans Will Rise Again“ altbekannten und altbewährtes vertreten, nämlich überwiegend geradlinige, treibende Songs wie den eigentlichen Opener „Paid In Blood“ oder „Hammer Of The Scots“ angereichert mit hymnischen Midtempo-Nummern („Valley Of Tears“). Das Album klingt weitgehend wie aus einem Guß, allerdings werde ich ausgerechnet mit dem Titeltrack „The Clans Will Rise Again“ nicht 100% warm. Ein anderer, allerdings positiver Ausreißer ist „Whom The Gods Love“, der deutlich düsterer und langsamer als das restliche Material ausgefallen ist.

Stellt man nun einen direkten Vergleich mit dem Vorgänger „Ballads Of A Hangman“ an, so würde ich „The Clans Will Rise Again“ knapp dahinter einordnen. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem, dass „The Clans…“ keinen Kracher vom Format eines Tracks wie „Ballad Of A Hangman“ (in Kombination mit „The Gallows Pole“ an Bord hat. Nichtsdestotrotz legt die Truppe hier ein grundsolides Album vor, das keinen Fan enttäuschen wird.

13 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 10.09.2010

TRACKLIST
1. Days Of Revenge (Intro)
2. Paid In Blood (***)
3. Hammer Of The Scots
4. Highland Farewell
5. The Clans Will Rise Again
6. Rebels
7. Valley Of Tears (***)
8. Execution
9. Whom The Gods Love (***)
10. Spider
11. The Piper McLeod
12. Coming Home
13. When Rain Turns To Blood
[ *** Anspieltipps ]