Cd-Besprechung

Grandaddy

Just Like The Fambly Cat

V2 Records (rough trade)
  Vö: 05.05.2006

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Irgendwie weiss man gar nicht so recht, ob man sich über das neue Grandaddy-Album freuen darf, ob man lachen oder weinen soll. Denn "Just Like The Fambly Cat" ist das letzte Grandaddy-Album. Punkt. Ende. Aus. Schluss. Vorbei.

Sagt "Tschüss" zu waldschratigen Bärten, winkt noch einmal den verschrobenen Pophymen zu, bevor sie für immer verhallen und lauscht noch einmal Jason Lytles schiefem Gesang voller kitschiger Dramatik. Es wird das letzte Mal sein.

Der Grund? Geld. "Wir können nicht wirklich Geld damit verdienen, egal wie lange wir auf Tour gehen", erklärt Grandaddy Mastermind Jason Lytle auf die Frage nach dem Warum. Aber welche Indie-Band kann das schon von sich behaupten?

Allerdings hinterassen Grandaddy ein bittersüßes Abschiedsgeschenk, das einen über einen solch schnöde Gründe für den Band-Split hinwegsehen lässt. "Just Like The Fambly Cat" begeistert einmal mehr und gewohnt souverän vereinbaren sie scheinbar unvereinbare Gegensätze:Schrammelige Gitarren treffen auf spacige Analog-Keyboards, ungehobeltes Rumpeln auf melodischen Indiepop und es ergibt trotzdem ein harmonische Ganzes. Geht gar nicht? Doch, geht.

Ganz definitiv ist der Abschied jedoch nicht, eine Hintertür lassen sich Grandaddy offen: Sollte ihnen ein Scheich 3 Millionen Dollar für einen Auftritt bieten, würden sie es sich überlegen. Aber zunächst wird für uns alle Jason Lytles allerschlimmste Drohung aus dem letzten Song "Shangri-La" wahr: "I'll never return". Ein Gedanke mit dem man sich erstmal abfinden muss.

12 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 13.05.2006

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