Cd-Besprechung

Gotthard - Bang!

Gotthard

Bang!

G Records
  Vö: 04.04.2014

Bewertung:  14 Punkte
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So tragisch der überraschende Tod von Steve Lee auch war – Gotthard haben sich berappelt und sind mit der Verpflichtung von “Neu-“Sänger Nic Maeder und dem 2012er-Album “Firebirth” wortwörtlich wie Phönix aus der Asche empor gestiegen. Zwei Jahre später melden sich die Schweizer nun mit “Bang!” zurück.

Angesichts des Titels hätte ich vom Album erwartet, dass ausschließlich aus knalligen Rocknummern besteht und damit in gewisser Weise eine konsequente Weiterführung des auf “Firebirth” eingeschlagenen Weges darstellt, welches im Vergleich zu früheren Gotthard-Werken ja deutlich rockiger ausgefallen ist. Aber Gotthard wären nicht Gotthard, wenn man sie so einfach zu fassen bekäme und dementsprechend lag ich mit meiner Erwartung bezüglich der Ausrichtung des Albums auch ein wenig daneben. Natürlich findet man z.B. mit “Jump The Gun”, “My Belief” oder “Get Up’N’Move” auch auf “Bang!” wieder den typischen Gotthard-Rocker vor. Doch den Jungs reicht es dieses Mal nicht aus, lediglich den fest eingetretenen Pfaden zu folgen. Stattdessen schauen sie ein bisschen über den Tellerrand und überraschen z.B. mit “C’est La Vie” – einer Ballade, die entgegen ihrem Titel mit englischen Lyriks unterlegt ist und mit einem Akkordeon aufwartet. Und auch das überlange, knapp elfminütig “Thank You”, bei dem die Jungs auf die Dienste eines Orchesters zurückgriffen, ist nicht unbedingt das, was man auf einem Gotthard-Album als Standard erwarte würde.

Ebenfalls erwähnenswert: Die im Duett mit der amerikanischen Sängerin Melody Tibbits eingesungene Ballade “Maybe, die einmal mehr zeigt, dass “Bang” um Längen variabler ausgefallen ist als sein Vorgänger, welches aus heutiger Sicht lediglich eine erste Standortbestimmung nach der Wiedergeburt der Band darstellte, wohingegen sich die Jungs nun mit “Bang!” zu den sprichwörtlich neuen Ufern aufgemacht haben. Das mag insbesondere denjenigen, die “Firebirth” auf Grund seiner straighten, rocklastigen Ausrichtung geschätzt haben, nicht unbedingt gefallen. Aber von einer neutralen Position aus betrachtet haben Gotthard mit “Bang!” einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und ein Album vorgelegt, an dem sie sich künftig messen lassen müssen.

14 Punkte (von max. 15)

Jürgen 16.03.2014

TRACKLIST
1. Let Me In Katie
2. Bang!
3. Get Up 'N' Move On
4. Feel What I Feel (***)
5. C'est La Vie
6. Jump The Gun
7. Spread Your Wings
8. I Won't Look Down
9. My Belief
10. Maybe (***)
11. Red On A Sleeve
12. What You Get
13. Mr Ticket Man
14. Thank You
[ *** Anspieltipps ]

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