Cd-Besprechung
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Wer in den Untiefen des Bizarre-Radio Archivs stöbert, wird beim Buchstaben F zwangsläufig auf eine Band namens Feeder stoßen.
Auffällig ist, dass fast alle Veröffentlichungen in der obersten Regionen der Bewertungsskala anzusiedeln sind. Sei es „Echo Park“, „Pushing The Senses“ oder „Swim“. "Silent Cry" , das sechste Album der walisischen Alternative-Rocker Grant Nicholas, Taka Hirose und Mark Richardson, alias Feeder, setzt diese Tradition eindrucksvoll fort.
Dreieinhalb Jahre nach ihrem bis dato erfolgreichsten Album "Pushing The Senses" (Platz 2 der UK-Charts) liefern Feeder ein Kleinod sondergleichen ab.
Während sie in der Vergangenheit in meiner Playlist eher ein stiefmütterliches Dasein fristeten, verschafft ihnen „Silent Cry“ jetzt einen ordentlichen Schub nach vorne.
Irgendwo zwischen Dredg, guten Stereophonics und den Manic Street Preachers nisten sich Feeder ein.
Vor allem die ersten drei Songs sind wahre Hymnen voller Emotion und Pathos und lassen einen ganz schnell vergessen, was da sonst so an angesagten „The“ Bands aus dem Königreich über den Kanal zu uns schwappt. „Tracing Lines“ ist hingegen eine musikalische
Chicagowende. Ein Retrosound a la CCR mit einem Hauch von The Strokes in der Strophe, bis der Refrain den Staub von der Lautsprechermembran pustet.
Der Ritt auf der Rasierklinge ist gelungen: Eine abwechslungsreiche, innovative Weiterentwicklung ohne sich oder seinen Sound aufzugeben. Und trotzdem rockt (ein hassenswertes Wort, aber es gibt keine bessere Umschreibung!) es immer noch. Lediglich die Melodien könnten ab und an etwas größer sein.
Fazit: Wem Coldplay zu weich und zu gehypt sind und wer nicht mehr auf die neue Dredg warten möchte, der sollte sich mal „Silent Cry“ zu Gemüte führen. Somit sind Feeder ein unerwartetes Quartalshighlight, das kaum einer auf der Rechnung hatte. Und weil es so unerwartet ist, ist es vielleicht umso besser und schöner.
12 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 23.06.2008
TRACKLIST
1.We Are The People
2. Itsumo
3. Miss You
4. Tracing Lines
5. Silent Cry
6. Fires
7. Heads Held High
8. 8:18
9. Who's The Enemy
10. Space
11. Into The Blue
12. Guided By A Voice
13. Sonorous
[ *** Anspieltipps ]
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