Cd-Besprechung
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Ich habe damals sehr oft Danzig's Debüt Album gehört, als es klang wie guter Rock klang und auch wie es klang, als die Batterien vom Walkman dem Ende zu gingen. Dem Ende zu ging dann meine Danzig Faszination nach dem 4. Album. Bis dahin hatte Danzig es geschafft ihre Musik immer weiter zu definieren, von direkten, treibenden Rockhymnen mit Elvis Stimme des Debüts zu sehr düsteren, sehr atmosphärischen und komplexen Musikstücken der Danzig 4 Ära.
Die Alben danach (5-8) ließen dann durchaus an die Genialität des Teufelsboten und Misfits Legende Glenn Danzig zweifeln, entweder beschäftigt mit göttlichen Pflichten seiner selbst oder er hat das ganze Experimentelle einfach ein bisschen zu weit getrieben. Zurück zu den Wurzeln heißt es jetzt beim 9. Album "Deth Red Sabaoth", und die Last der Genialität wird hier geteilt getragen: Type O Negatives Trommler John Kelly und Prongs Tommy Victor lassen ihre progressiven Rockmuskeln spielen um Danzig wieder zu altem Ruhm zu bringen.
"Hammer of the Gods", Lied eins, bring einen zurück zu gewohnten Gesangsmelodien (wenn auch nicht ganz so voluminös wie in alten Zeiten), Tommy Victors Gitarrenriffs sind schön stechend und mit etlichen Obertönen gespickt und es baut sich ein schleppendes Rocklied auf das ganz an alte (und gute) Zeiten erinnert. Von der Produktion her ist die ganze Platte alt (und analog) gehalten, Geschmackssache, aber nicht fehl am Platz, vor allem nach dem Industrial/Metal Produktionswert der späteren Alben. Stark wird es dann mit "Rebel Spirits", ein Refrain wie man ihn vermisst hat, kraftvoll und atmosphärisch, ohne Synthesizer Schnick Schnack, mit nur den klassischen Zutaten einer Rock Band. "Black Candy", "On A Wicked Night" und vor allem "Ju Ju Bone" haben fast wieder die Qualität der alten Lieder, Atmosphäre ist hier der Mittelpunkt und damit wird sehr gut gespielt, vom flüsternden Zwischengesang zum kraftvollen Refrain ist wieder das zu hören, was Danzig so hörbar machte. Hypnotische, düstere Melodien, sowohl im Gesang als in der Gitarrenarbeit. "Deth Red Moon" könnte auch vom Vorzeigealbum "How the Gods Kill" stammen, exzellente Stimmenarbeit und aufbauende Atmosphäre, Rock- und Soloriffs überlagert vom düsteren Melodien druckvoll und fließend inszeniert. Die Experimente halten sich zurück, "Pyre of Souls" wagt dann einen Schritt weg vom Rock-Rest der Platte, mehr Akustik und mehr von Glenn's Stimme, als Ganzes aber durchaus angenehm. Die ganze Scheibe liefert schönen klassischen Rock zurück zum düsteren atmosphärischen und technisch guten Sound, der einen wieder ein wenig das Fürchten lernt.
Es ist ein Zeichen, dass Danzig es noch kann. Ein kleines bisschen mehr Kraft (oder wieder Rick Rubin am Mixer) und etwas Essig auf Glenn's Stimme und es wäre ein Danzig Album wie es man es gerne hätte.
Nicht ganz so gut wie das Debut, nicht ganz so genial wie "How The Gods Kill" nicht ganz so innovativ wie "4", aber es ist schön, die Band wieder in ihren alten Gefilden zu sehen, denn da kennen sie sich nun wirklich aus. Für alte Danzig Fans auf jeden Fall hörenswert, für Neulinge, fangt mit den Alten Scheiben an, aber lasst diese nicht aus.
12 Punkte (von max. 15)
stephan meyer, 07.07.2010
TRACKLIST
1. Hammer of the gods
2. The revengeful***
3. Rabel spirits
4. Black candy
5. On a wicked night
6. Deth red moon***
7. Ju ju bone***
8. Night star hel
9. Pyre of souls: infanticle
10. Pyre of souls: seasons of pain
11. Left hand rise above
[ *** Anspieltipps ]
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