Cd-Besprechung
Leserwertung: 3.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Seit nun schon 25 Jahren beeinflusst Glenn Danzig die Musikgeschichte. Am bekanntesten dürfte er allen wohl mit der Band Misfits sein, die in den 70er Jahren als eine der ersten knüppelharten Punk gespielt hat. Danach folgten viele verschiedene Genres von Punk bis Gothic und verschiedene Formationen von Samhain bis Danzig.
Danzig wurde 1987 gegründet und leitete 1988 mit dem selbsbetitelten Debut eine Rückehr der internationalen Rockbewegung ein. So blieb Danzig immer eher im Untergrund bis 1993 die Live -EP "Thrall: Demonsweat" mit Platin ausgezeichnet wurde. Die allen wohlbekannte Hymne "Mother" wurde anläßlich dieses Ereignisses neu aufgelegt und erzielte für Danzig die bis heute wohl größten kommerziellen Erfolge bei MTV und im Radio.
Auf den folgenden Alben versuchten Danzig sich immer weiter zu entwickeln und probierten deshalb alle Möglichkeiten, die die Musikwelt bietet durch. Doch auf der neuen Platte "7:77: I Luciferi" scheint Glenn Danzig diese Möglichkeiten nicht ausschöpfen zu wollen, denn trotz großer Anpreisungen dümpelt das Album eher vor sich hin.
Man sollte keine großen Überraschungen oder Wendungen erwarten, sonst könnte man bitter enttäuscht werden. Es wird durchgehend glatter Hardrock gemischt mit Metaleinflüssen gespielt. Die Riffs sind nicht sonderlich schnell, kraftvoll oder einfallsreich, sondern recht berechenbar. Jedes Lied gleicht dem anderen und man kann vorhersehen was für ein Tempiwechsel als nächstes angewandt wird. Der Gesang von Glenn Danzig, der angeblich so unverwechselbar sein soll, erinnerte mich teilweise doch stark an Ozzy Osbourne, aber das soll ja nichts Schlechtes heißen.
Die einzigen Lieder, die erwähnenswert sind, sind der langsameren Art. Bei "Dead Inside" kann man andeutungsweise erkennen was mit den Überraschungen in den Songs gemeint ist, denn es wird zwischen ruhigem, harmonischem Anfang und schnellerem, brutalerem Mittelteil gewechselt, wenn man es nicht gerade erwartet.
"Angel Blake" ist einfach ein schönes, melodisches Stück, das einem länger im Gedächtnis bleibt als all die anderen Songs, die in der Masse untergehen.
Also ein Album, das zwar das kompletteste und beste Album Danzigs sein soll, aber einfach nur ideenlos und schlaff wirkt.
6 Punkte (von max. 15)
Katja Pentelin, 28.05.2002
TRACKLIST
01. Unendlich
02. Black Mass
03. Wicked Pussycat
04. God Of Light
05. Liberskull
06. Dead Inside
07. Kiss The Skull
08. I Luciferi
09. Naked Witch
10. Angel Blake
11. The Coldest Sun
12. Halo Goddess Bone
13. Without Light, I Am
[ *** Anspieltipps ]
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