Cd-Besprechung

Clinic

Walking with thee

Zomba/Domino
  Vö: 25.02.2002

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  11.0 Punkte
Stimmenzahl: 5

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Bei Clinic verhält es sich so wie beim richtigen Arzt: Zuerst tut es weh und man fragt sich, was einen geritten hat zum Arzt zu gehen, aber wenn alles vorbei ist, ist man froh hingegangen zu sein.
Abe Blackburns nörglige und unverständliche Kopfstimme nervt, die Harmonika bohrt sich in den Gehörgang und obwohl Clinic einem ein warmes „Welcome“ und „Come into our room“ entgegenbringen, fühlt man sich ob der Minimalistischheit von „Come into our room“ nicht gerade eingeladen lange zu bleiben und man beginnt unruhig auf seinem Stuhl im Wartezimmer hin und her zu rutschen, unschlüssig, ob man nun aufstehen und davon rennen sollte, oder ob man tatsächlich bleibt und ihnen in ihr Behandlungszimmer folgt. Ich entscheide mich für letzteres und finde mich zwischen kindlich-verspielten Hammond Orgeln und Mundharmonikas („Harmony“), punkigen Gitarren „Pet Eunoch“ und hypnotischen und auf das Wesentlichste reduzierten Songs, bei dem der Beat den Puls vorgibt, wieder, während „Mr. Moonlight“ versucht, mich mit einem mantraartigen Melodicaspiel, einem wabernden Bass und einer hypnotischen Gitarre in Narkose zu versetzen.
Nach exakt 38:19 Minuten verlasse ich das Behandlungszimmer wieder und ich bin schon in der Tür, als mir die Sprechstundenhilfe hinterherruft: „Nächste Woche wieder und die gleiche Zeit?“ Ohne Nachdenken erwidere ich „Ja, nächste Woche wieder um die gleiche Zeit.“

13 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 25.02.2002

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