Cd-Besprechung
Leserwertung: 11.6 Punkte
Stimmenzahl: 13
Es rauscht und raschelt mal wieder gewaltig. Im Blätterwald der musikalischen Printmedien ebenso wie in den Bits- und Byte-Strömen der Online Magazine. Ein Name geistert nun schon seit geraumer Zeit durch Gazetten und Gästebücher, über Flure und Fernsehbildschirme: Bloc Party. Sind diese vier jungen und eigentlich recht unscheinbaren Herren die neuen Heilsbringer des Tanzflächenrock, jetzt da der Hype um den Ferdinandschen Franz langsam ein Ende nimmt? Werden sie den kommerziellen Durchbruch schaffen, der den Killers trotz wirklich großartigem Album, zumindest in Deutschland, verwehrt blieb?
Der aufmerksame Leser hat jetzt schon gemerkt, dass auch diese Rezension nicht darum herum kommt, zwei bestimmte Referenzbands anzuführen. Jedoch sollte man bei diesem Vergleich lieber etwas differenziert und distanziert zu Werke gehen. Denn Bloc Party sind nicht so einfach zu (be-)greifen in dem was sie uns auf ihrem Debütalbum “Silent Alarm“ darbieten. Ihre Songs sind nicht so bombastisch-pompös produzierter Pop wie das, was wir an dem aus Las Vegas herüber geschwappten “Hot Fuss“ so lieb gewonnen haben. Viel eher umweht dieses Album ein schwer definierbarer, experimentell-verschrobener Indie-Charme. Und wer hier eine straighte und leicht verdauliche Hit Parade wie aus dem FF (get the hint?) erwartet, wird leider auch nicht fündig werden.
Bloc Party sind auf der einen Seite nervöser, aufgeregter, zappeliger und schrammeliger (Luno, Price Of Gasoline) und auf der anderen Seite verkopfter, melancholischer, verspielter und entrückter (Blue Light, Compliments) als vergleichbare Bands. Ihr Gitarrenspektrum reicht von flirrend-wabernden Klangteppichen über kristallklare Melodiebögen bis hin zu scheppernden Akkord Kombinationen. Dazu haut Drummer Matt Tong einfach alles weg, was sich im in den Weg stellt, mal hastig mal dynamisch. Das will Alles erst gar nicht so richtig zueinander finden, aber dann wird daraus eine warme und stimmige Umarmung, die so großartige Songs wie “Like Eating Glass“ oder “So Here We Are“ entstehen lässt. The Next Big Thing? Wir werden sehen...
Empfohlener Promosticker: Für Fans von THE FAINT // HOT HOT HEAT // THE KILLERS // THE RAPTURE // RADIO 4
11 Punkte (von max. 15)
Bogatzke , 20.02.2005
TRACKLIST
1. Like Eating Glass ***
2. Helicopter
3. Positive Tension
4. Banquet ***
5. Blue Light
6. She's Hearing Voices
7. This Modern Love
8. The Pioneers
9. Price of Gasoline
10. So Here we are ***
11. Luno
12. Plans
13. Compliments
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