Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Bereits auf dem selbstbetitelten Debütalbum stellten die vier Jungs aus Edmonton (Kentucky) ihr handwerkliches Können eindrucksvoll unter Beweis. Dementsprechend hoch liegt die Latte für den nun vorliegenden Nachfolger „Folklore And Superstition“.
Wie es ihre Herkunft bereits vermuten lässt, spielen Black Stone Cherry blueslastigen Southern Rock, in dem aber auch andere Einflüsse wie z.B. Alice In Chains, Pearl Jam oder auch Led Zeppelin verarbeitet wurden. Nachdem das Debüt noch in Arbeitsteilung zwischen dem John Fred Youngs (drums) Vater und David Barrick entstand, verschanzte man sich für die Aufnahmen dieses Mal zusammen mit Produzent Bob Marlette (u.a. Ozzy Osbourne, Airbourne, Quiet Riot) in den Black Bird Studios in Nashville. Ein nahtloses Anknüpfen an den Vorgänger war daher nicht unbedingt zu erwarten. Zwar ist nach wie vor Black Stone Cherry drin, wo Black Stone Cherry draufsteht, aber die musikalische Weiterentwicklung ist unüberhörbar. Wenn man dann noch das Alter der Jungs bedenkt, die allesamt erst Anfang 20 sind, kann man eigentlich nur den Hut ziehen.
Zurück zum Album: Bei der Instrumentierung wurde tief in die Experimentschublade gegriffen. So gibt Jon Lawhon (bass) z.B. in einem Interview an, sich einen Bass aus einem Besenstiel und Nylonseilen gebastelt zu haben. Das klingt zunächst ziemlich hanebüchen, funktioniert in der Praxis aber ziemlich gut. Auffällig sind auch die immer mal wieder eingesetzten Back-Vocals. Die Songs sind insgesamt verschachtelter als auf dem Vorgänger. Hierdurch zündet nicht jeder Song auf Anhieb, aber sie wachsen mit jedem Durchlauf.
Dieses Album hat eigentlich alles, was eine gute Platte ausmacht: tolle Melodien, arschcoole Solos und einen absolut warmen Sound. Sollte mich wundern, wenn die Jungs nicht mit Tracks wie „Reverend Wrinkle“, „Please Come In“ oder „You“ ganz groß raus kommen würden.
Wer sich schon mal einen ersten Appetitzer gönnen möchte, sollte mal auf der Roadrunner-Homepage vorbeischauen. Dort steht der Opener „Blind Man“ zum kostenlosen Download bereit.
13 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 26.06.2008
TRACKLIST
1. Blind Man
2. Please Come In [***]
3. Reverend Wrinkle [***]
4. Soul Creek
5. Things My Father Said [***]
6. The Bitter End
7. Long Sleeves
8. Peace Is Free
9. Devil´s Queen
10. The Key
11. You
12. Sunrise
13. The Ghost Of Floyd Collins
[ *** Anspieltipps ]
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