Cd-Besprechung

Black Rebel Motorcycle Club

Beat The Devils Tattoo

Cooperative Music (Universal)
  Vö: 12.03.2010

Bewertung:  10 Punkte
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Es gibt ja viele, die sich die Zeit zurückwünschen, in der Black Rebel Motorcycle Club
den Soundtrack dazu lieferten, sich seine abgeranzten Chucks anzuziehen und mit der Tram zu den geilsten Rockschuppen der Stadt zu fahren. Mit dem Album "Howl" kam die Wende, die Chucks wurden durch schwere Lederstiefel ersetzt, die Tram durch ein rotes Mustang-Cabrio, die urbanen Indieschuppen durch verrauchte Tabledancebars mitten in der Wüste. Die Folge waren ein paar mürrische Kritiken vergrämter Fans, aber auch im Bluesgewand blieben BRMC immer stilsicher und sexy.

"Beat The Devils Tattoo" ist staubtrocken wie eh und je, Musik zu der man vom Stand weg drei Schachteln Zigaretten rauchen möchte. Der Blues gibt immer noch den Rhythmus vor, allerdings auf eine etwas subtilere Weise als auf den letzten Alben. Stoische Riffs preschen auf dem Highway durch die amerikanische Rock-Historie, getragen von Peter Hayes chronisch gelangweilter Stimme. Es scheint, als ob er von seiner eigenen Musik gelangweilt ist, was Angesichts des hohen Maßes an Redundanz nicht mal verwunderlich wäre. Das eigene Werk wird mit dem Holzhammer zerschlagen, neu zusammengesetzt und auf den Kopierer gelegt - bei diesem Prozess ohne Qualitätsverlust auszukommen ist schon eine Kunst an sich.

Irgendwie seltsam. BRMC haben in ihrem Werdegang schon viele Facetten gezeigt, trotzdem weiß man im Grunde immer worauf man sich beim Kauf einer ihrer Platten einlässt. Auf dreckigen, verschwitzten Rock'n'Roll, gespielt von einer Band, die sich wohl nie zwischen Arbeiterklasse und Hipster-Dasein entscheiden wird. Und ich geh jetzt erstmal kurz vor die Tür. Rauchen.

10 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 12.03.2010

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