Cd-Besprechung
Leserwertung: 7.3 Punkte
Stimmenzahl: 63
Bad Religion. Eine Band an der sich die Geister scheiden. Für die einen sind sie die wohl ersten Vertreter des Pop-Punk, die einmal eine gute Melodie erfunden haben und diese seitdem immer wieder benutzen. Für die anderen sind sie die Punk-Opas schlechthin, die einfach ansprechende Musik mit guten Texten machen.
Die Erstgenannten werden niemals umgestimmt werden können, deshalb sollten sie hier aufhören zu lesen und für sich im dunklen Kämmerchen weitermeckern.
„The Empire Strikes First“ ist das zweite Machwerk nach der Rückkehr von Brett Gurewitz zu der Band. Außerdem wird mit einem dritten Gitarristen und Brooks Wackerman, ehemals bei den Suicidal Tendencies tätig, aufgewartet.
Auch diese Platte ändert nichts an der musikalischen Beständigkeit von Bad Religion, jedoch wäre es übertrieben zu sagen, dass man so gar keine Unterschiede zu den Vorgängern erkennen könnte. Aber wenn man sich eine Platte von Bad Religion kauft, dann hofft man nicht auf großartige neue Ideen, sondern auf eine gleichbleibende hohe Qualität.
Dieser Wunsch wird den Fans auf „The Empire Strikes First“ wie schon bei der „The Process Of Belief“ erfüllt.
Nach einem kurzen Intro legen Bad Religion druckvoller als gewohnt mit „Sinister Rouge“ los und es zeigt sich, wofür Brooks Wackerman in der Band zuständig ist. Auch die drei Gitarren tragen ihren Teil dazu bei den Song härter als sonst klingen zu lassen. Das setzt sich bei den nächsten zwei Songs fort, die recht knapp gehalten sind und deshalb schnell vorantreiben.
Die erste Single „Los Angeles Is Burning“ ist eins der Highlights auf dem Album. Obwohl der Song eher ruhig gehalten ist, beeindruckt er durch seine Intensität und setzt sich extrem schnell im Ohr fest.
In der zweiten Hälfte verfallen Bad Religion wieder in die gut bekannten alten Muster, so dass nur noch der Titelsong positiv hervorgehoben werden muss.
Natürlich gibt es auch auf diesem Album wieder Stücke, die man getrost als Balladen bezeichnen könnte. Zum einen wäre da „To Another Abyss“, das im Vergleich mit anderen Balladen recht enttäuschend ausfällt, was „Boot Stamping On A Human Face Forever“ jedoch wieder gut macht.
Der Ausfall auf der Platte ist „Let Them Eat War“ auf Grund einer eher mäßigen Rapeinlage. Bad Religion haben so was eigentlich nicht nötig und sollten sich ihre Würde lieber erhalten.
Insgesamt ist „The Empire Strikes First“ ein gut gelungenes Album, das wieder mal ein paar echte Highlights enthält und außerdem etwas rockender daherkommt, was Bad Religion durchaus gut steht.
Besonders beachtenswert sind vor allem die Texte, die nicht so schrecklich plump sind, wie es bei vielen Punkbands der Fall ist, sondern kritisieren auf einem angebrachten Niveau die (amerikanische) Regierung und deren Politik. Bad Religion sind für mich die alternden Punks mit Stil, die auf jeden Fall hörenswert sind.
11 Punkte (von max. 15)
Katja Pentelin, 07.06.2004
TRACKLIST
01. Overture
02. Sinister Rouge***
03. Social Suicide
04. Atheist Peace
05. All There Is
06. Los Angeles Is Burning***
07. Let Them Eat War
08. God's Love
09. To Another Abyss
10. The Quickening
11. The Empire Strikes First
12. Beyond Electric Dreams
13. Boot Stamping On A Human Face Forever***
14. Live Again (The Fall Of Man)
[ *** Anspieltipps ]
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