Cd-Besprechung

Anvil - Back To Basics / Still Going Strong

Anvil

Back To Basics / Still Going Strong

SPV
  Vö: 21.09.2012

Bewertung:  7 Punkte
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Im Zuge der Wiederveröffentlichung ausgesuchter Anvil-Scheiben sind nun die Studioalben Nummer elf und zwölf der Kanadier, „Still Going Strong“ und „Back To Basics“, an der Reihe, die in Form einer „2 in 1 Special-Edition“ in den Handel kommen. Dazu kommt ein runderneuertes Booklet mit neuen Fotos und Liner-Notes.

Soweit zum optischen Teil des Packages. Aus musikalischer Sicht empfinde ich „Still Going Strong“ lediglich als Durchschnittsalbum. Mit dem Opener “Race Against Time” oder dem abschließenden „Defiant“ haben Anvil zwar einige gelungene Songs an Bord, doch wirkliche Großtaten verstecken sich auf dem Album nicht. Das Songwriting ist nicht zwingend; etliche Songs haben Längen. In diese Kategorie fällt auch “White Rino”, das mit seinem ausufernden Drumsolo aus dem Album hervorsticht. Zugegeben, der Ansatz ist heutzutage fast schon als innovativ zu bezeichnen, sticht bei mir aber trotzdem nicht. Darüber hinaus haben die Kanadier während des Songwritings bzw. der Aufnahmen offenbar intensiv Uriah Heep-Ascheiben konsumiert; klingen die Songs „Sativa“ und „In Hell“ doch verdächtig nach Heeps „Easy Living“ bzw. „Gypsy“.

Habe ich „Still Going Strong“ zuvor als durchschnittlich bezeichnet, so muss ich „Back To Basics“ fast schon als unterirdisch bezeichnen, da die Scheibe wesentlich schwächer als der Vorgänger ist. Glaubt man den Angaben Robb Reiners in den Liner-Notes, so war die Band stets unzufrieden mit der Produktion des Albums, weshalb die Songs nicht ihr volles Potential entfalten konnten. Letzteres kann ich ohne Umschweife bestätigen, aber das alles nur auf die Produktion zu schieben, würde wohl ein wenig zu kurz greifen, da das mittelmäßige Songwriting sicherlich auch für die Qualität des Albums verantwortlich ist. Im Gegensatz zu „Still Going Strong“, das stilistisch an seinen Vorgänger „Plenty Of Power“ anschloss, hat das Duo „Lips / Robb auf „Back To Basics“ stilistische Änderungen eingebaut, vermehrt auf Rock-Einflüsse gesetzt und damit (sowie mit einer überschaubaren Gesangsleistung und der bescheidenen Produktion) die Fans vergrätzt. Die Konsequenzen sind bekannt; nach der Veröffentlichung von „Back To Basics“ standen Anvil (einmal mehr) ohne Plattenvertrag dar, mussten zudem den Ausstieg von Gitarrist Ivan Hurd verkraften und standen als Band wieder mal kurz vor dem Aus.

Auf Bonus-Material muss der geneigte Fan im Rahmen dieser Veröffentlichung leider verzichten, daher können diejenigen, die bereits die Erstpressungen der Alben besitzen, ihr Portemonnaie in der Tasche lassen. Nichtsdestotrotz bietet diese Auflage des „2 für 1“-Konzeptes value for money, so dass zumindest diejenigen, die ihre Anvil-Sammlung aufstocken möchten, hier zugreifen sollten.

7 Punkte (von max. 15)

Jürgen 01.10.2012

TRACKLIST
CD 1 (Back To Basics)
1. Fuel For The Fire (***)
2. Keep It Up
3. Song Of Pain
4. You Get What You Pay For
5. The Chainsaw
6. Can't Catch Me
7. Go Away
8. Bottom Feeder
9. Cruel World
10. Fast Driver (***)

CD 2 (Still Going Strong)
1. Race Against Time (***)
2. In Hell
3. Holy Wood
4. Still Going Strong
5. Don't Ask Me
6. Waiting
7. White Rino (***)
8. What I'm About
9. Sativa
10. Defiant (***)
[ *** Anspieltipps ]

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