Cd-Besprechung
Leserwertung: 12.5 Punkte
Stimmenzahl: 11
Die Verbindung von Politik und Musik ist meiner Meinung nach immer eine etwas heikle Sache, da man sich selbst nicht besser darstellt als die Leute gegen die man eigentlich protestiert. Trotzdem gibt es unzählige mehr oder minder erfolgreiche Bands, die die Musik dazu benutzen, um diese Welt vielleicht auch nur einbisschen besser zu machen.
Zu diesen Bands zählen auch Anti-Flag, die bereits seit 1994 ihre Ansichten recht erfolgreich unter die Leute bringen.
Und so erwartet einen auch auf dem neuen Album „ The Terror State“ nichts wirklich Neues, aber wieso sollte man altbewährtes auch verändern.
Die textlichen Vorlagen lieferten der allseits beliebte George W. Bush, sein Irakkrieg und die innenpolitische Lage der USA. So wird Bush in „Turncoat“ als „Turncoat-Killer-Liar-Thief“ beschimpft, doch folgt im Booklet auch eine Erklärung für jedes einzelne dieser Statements. Auch zu anderen Songs werden Erklärungen und die Beweggründe fürs Schreiben geliefert. Wenigstens scheinen sich Anti-Flag zu informieren, bevor sie einfach irgendwas von sich lassen. Sehr löblich.
Musikalisch gesehen ist das Album wirklich großartig. Dazu gibt es eigentlich nicht viel mehr zu sagen. Ein Punkalbum vom feinsten. Es ist weder langweilig noch eintönig so wie viele Alben dieser Art, sondern durchgehend gut.
Besonders gelungen ist der etwas langsamere und nicht so punklastige Einstieg in die Platte, der stattdessen mit Melodie und Eingängigkeit besticht. Im Laufe der Platte wird der Gesang dann immer rotziger und dreckiger und die Gitarren immer noch einbisschen schrammliger bis der Höhepunkt erreicht und bis zum Ende des Albums gehalten wird.
„The Terror State“ setzt sich mit den ersten Tönen im Gehörgang fest und bleibt dort noch für eine ganze Weile zu Besuch.
Wenn man also mit den politischen Idealen von Anti-Flag übereinstimmt, kann man sich die Platte getrost kaufen ebenfalls wenn einem die Texte nichts ausmachen, doch allen anderen, die mit politischer Musik nichts anfangen können, sei davon abgeraten.
Das ist wahrscheinlich auch der einzige schwache Punkt dieses Albums, dass man es nicht immer hören kann, da man von zu viel Idealismus überrollt wird und manchmal nun wirklich keine Lust darauf hat.
Ansonsten eine starke CD.
13 Punkte (von max. 15)
Katja Pentelin, 20.10.2003
TRACKLIST
01. Turncoat
02. Rank-N-File
03. Post-War Breakout
04. Sold As Freedom
05. Power To The Peaceful
06. Mind The G.A.T.T.
07. You Can Kill The Protester, But You Can't Kill The Protest
08. When You Don't Control Your Government People Want To Kill You
09. Wake Up!
10. Tearing Down The Borders
11. Death Of A Nation
12. Operation Iraqi Liberation
13. One People, One Struggle
[ *** Anspieltipps ]
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