Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.9 Punkte
Stimmenzahl: 7
Nicht gerade wenig Zeit haben sich Anti-Flag gelassen, um ihre neue CD der Welt zu präsentieren. Vielleicht ist auch das ein weiterer Hinweis auf den neu gewonnen Perfektionismus der Band. Ganze zweieinhalb Jahre hat es gedauert, doch nun kann der geneigte Hörer endlich „For Blood And Empire“ in den CD-Player einlegen.
Tja, und was bekommt er da zu hören? Als erstes wird wohl auffallen, dass „ For Blood And Empire“ eine konsequente Fortsetzung von „The Terror State“ ist.
Die gleichen poppig anmutenden Melodiestrukturen, die gleiche Simplizität im Aufbau der Riffs und ebenfalls der gleiche emotionslose Perfektionismus.
Hört sich alles nicht so positiv an, ist aber auch nicht unbedingt negativ aufzufassen.
Durch die poppigen Melodien und relativ simplen Riffs ist fast jeder Song auf dem Album ein potenzieller Hit. Kein Hit für MTV, aber einer der trotzdem viele Menschen erreicht.
Auf jeden Fall brennen sich die Songs schon beim ersten Hören in die Gehirnwindungen und bereits nach ein paar Durchläufen kann man bei ausreichenden Englischkentnissen problemlos jede Textzeile mitgrölen.
Ein nicht zu verachtender Stimmungsmacher beim nächsten Konzert.
Der Perfektionismus führt dazu, dass jegliche Ecken und Kanten beseitigt werden und das Produkt leichter verdaulich wird ohne jedoch groß an Authenzität einzubüßen. Heißt, dass sie noch mehr Menschen mit der eigenen Musik erreichen und die alteingeschworenen Fans trotzdem nichts von Ausverkauf schreien, sondern sich mit den alten Platten begnügen.
An sich ja eine gute Idee, aber ob man damit auch die richtigen Leute erreicht ist zweifelhaft.
Dass Anti-Flag wirklich was zu sagen haben, beweisen sie auch auf „For Blood And Empire“ ein weiteres Mal. Die Band weiß auf jeden Fall, worüber sie redet und ihr Engagement ist nicht in Frage zu stellen.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass „For Blood And Empire“ ein gut durchdachtes Werk ist, das viele Anhänger finden wird. Auch ich will es nicht als schlecht bezeichnen, sondern nur als recht langweilig. Es fehlen die richtigen Kracher auf dem Album, die vom Typ „in die Fresse“ sind. Alles wirkt etwas verwaschen und schlaff.
Die Aggressivität und Unvollkommenheit der früheren Machwerke ist mir auf jeden Fall lieber und deshalb würde ich mir für das nächste Album auch eine Rückkehr zu den Wurzeln wünschen.
Wer sich ein eigenes Urteil bilden möchte, kann sich auf www.forbloodandempire.com schon im Voraus ein paar Songs anhören sowie einige Texte durchlesen.
10 Punkte (von max. 15)
Katja Pentelin, 14.03.2006
TRACKLIST
01. I’d Tell You But...
02. The Press Corpse
03. Exodus
04. The Project For A New American Century
05. Hymn For The Dead
06. This Is The End (For You My Friend)
07. One Trillion Dollars
08. State Funeral
09. Confessions Of An Economic Hit Man
10. War Sucks, Let’s Party!
11. The W.T.O. Kills Farmers
12. Cities Burn
13. Depleted Uranium Is A War Crime
[ *** Anspieltipps ]
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