Cd-Besprechung

Amusement Parks On Fire

Amusement Parks On Fire

V2 Records
  Vö: 30.09.2005

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  14.3 Punkte
Stimmenzahl: 3

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

„Amusement Parks On Fire“ ist eine Band, die dazu prädestiniert ist, von den Kritikern in den Himmel gelobt zu werden, hat sie doch alles, was Kritikers Liebling braucht: Wuchtige Gitarrenwände, die einen schier zu zerdrücken scheinen, aufbrandende Noise-Fluten, die Michael Feedricks Stimme verschlucken und wieder auspucken. Eine Atmosphäre, so dicht, dass sie fast greifbar scheint. Ohrenbetäubende Krachorgien gefolgt von atemloser Stille. Tiefdunkle Feedback-Schleifen treffen auf Gitarrenhall, bevor mit einem Mal die Lärmdecke aufreisst und eine wunderschöne Melodie preisgibt. Godspeed! You Black Emporer, Mogwai und Sigur Rós haben tiefer Spuren gezogen und doch mehr als verbrannte Erde hinterlassen. Ein Album zwischen Himmel und Hölle, jenseits von Gut und Böse.

Es könnte alles so wunderbar sein, müsste man sich nicht solcherlei Musik einfach hingeben können, denn ansonsten ist es echt anstrengend. Anstrengend, eine Melodie auszumachen, anstrengend den ständigen Wechsel zwischen den Gefühlsextremen zu ertragen, anstrengend den immergleich scheinenden Gitarrenkrach zu auszuhalten.

Amusement Parks on Fire ist eine Band der Extreme. Eine Band, auf die man sich einlassen muss, die erst langsam mit der Zeit an Größe gewinnt. Gibt man ihr jedoch eine Weile um zu wachsen, wird aus dem hässlichen Spross immer weiter eine wunderschöne Blüte, die schließlich zur Vollkommenheit heranreift- zunächst unnahbar und mit Dornen besetzt verwandelt sie sich schließlich in ein Meisterwerk in Moll voller fragiler Schönheit. Kritikers Liebling hin oder her.

12 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 05.10.2005

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