Cd-Besprechung
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Nach dreijähriger Veröffentlichungspause melden sich Almah wieder mit einem neuen Studioalbum zurück. Die ursprünglich von Angra-Sänger Edu Falaschi als Soloprojekt ins Leben gerufene Formation wurde von ihm seinerzeit ursprünglich als Soloprojekt gestartet, auf Grund des Zuspruchs zum ersten Album „Almah“ aber recht schnell zu einer vollwertigen Band umfunktioniert, mit der dann schließlich das Album „Fragile Equality“ veröffentlicht wurde. Nun schicken die Jungs ihre dritte Langrille „Motion“ hinterher, die angabegemäß zwar kein Konzeptalbum im klassischen Sinne ist, aber jeweils abgeschlossene Geschichten über die Licht- und Schattenseitend es menschlichen Egos erzählt.
Ich habe mich anfangs ja ernsthaft gefragt, ob ich hier das richtige Album im Player habe, denn von den Almah, die ich bislang kannte, ist der Opener „Hypnozized“ meilenweit entfernt. Insbesondere irritiert mich die Gesangsstimme, die deutlich tiefergelegt daher kommt und phasenweise eher an Zak Stevens erinnert als an Edu Falaschi. Zudem ist der Song im Vergleich mit dem bisherigen Bandschaffen extrem agressiv und hart, wohingegen der melodiöse Anteil deutlich zurückgefahren wurde. Alles in allem hat mich dieser Track absolut auf dem falschen Fuß erwischt und – wie bereits geschrieben – eine mehrmalige Überprüfung ausgelöst, ob denn da wirklich das richtige Album im Player gelandet ist.
Ist es, denn mit dem darauf folgenden Song „Living And Drifting“ kehren Almah wieder in angestammte Gefilde zurück und konzentrieren sich auf ihre Stärken, die insbesondere in den eingängigen Refrains und den flinken Solis liegen. Nichtsdestotrotz belässt es die Band nicht bei diesem einmaligen Ausflug, sondern bedient sich auch im Folgenden gerne mal Stilmittel, die der konservative PowerMetal-Hörer wohl mit ziemlich viel Unbehagen beobachten wird wie z.B. im Thrash- / Metalcore-lastigen Track „Zombies Dictator“. Ich kann ja verstehen, dass man als Künstler gerne mal ein wenig über den Tellerrand hinausschaut und insbesondere in einem Genre, dass zugegebenerweise relativ ausgelutscht und limitierend ist, die Grenzen gerne ein wenig verschieben möchte. Doch solche Experimente sind nicht zwangsläufig von Erfolg gekrönt, sondern können – wie hier geschehen – ziemlich ins Auge gehen.
Hinzu kommt, dass auch das „traditionelle“ Material auf der Scheibe hinter meinen Erwartungen zurück geblieben ist. Es gibt u.a. mit („Late Night In ’85“ und „Days Of The New“) einige gelungene Songs, doch vieles bleibt auf „Motion“ Stückwerk, so dass das Album einen zerfahren Eindruck hinterlässt und mit dem absolut nichtssagenden und ausdruckslosen Schlusstrack „When And Why“ einen unrühmlichen, aber irgendwie passenden Abschluss erfährt.
„Motion“ ist jedenfalls alles andere als der große Wurf, als den ich den Vorgänger „Fragile Equality“ seinerzeit bezeichnet habe, sondern insbesondere vor der Klasse des Vorgängers eine ziemliche Enttäuschung.
7 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 29.09.2011
TRACKLIST
1. Hypnotized
2. Living And Drifting
3. Days Of The New (***)
4. Bullets On The Altar
5. Zombies Dictator
6. Trace Of Trait
7. Soul Alight
8. Late Night In ’85 (***)
9: Daydream Lucidity
10. When And Why
[ *** Anspieltipps ]
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