Cd-Besprechung

Air

Talkie Walkie

Labels (EMI)
  Vö: 26.01.2004

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Hohe Erwartungen wurden in dieses Album gesetzt. Bisher haben es Air mit jedem neuen Album geschafft sich selbst neu zu erfinden, beziehungsweise für Überraschungen zu sorgen. Das, soviel vorweg, ist mit `Talkie Walkie´ wieder einmal gelungen.
Das Duo JB Dunckel und Nicolas Godin hat ihr eigenes musikalisches Universum geschaffen. Vergleiche zu ziehen fällt bei Air wirklich schwer. `Talkie Walkie´ ist die logische Weiterführung des Air-Stiles. Süße Balladen paaren sich schwebend mit sphärischen Klängen und werden begleitet von schwerelosem Gesang. Diesmal wurde im übrigen auf Gastsänger verzichtet. Einzig und allein die beiden Protagonisten selbst haben das Album eingesungen, wobei JB Dunckel, der ja auch auf der 2001er-Tour gut ohne weitere Unterstützung auskam, die Mehrzahl der Vocals übernommen hat. Auffällig ist auch, dass diesmal auf ausgefallene Instrumente verzichtet worden ist. Eingesetzt wurden hauptsächlich Keyboards, Gitarren und Percussions aber mit Arrangements, die sich hören lassen können.
Das Album ist hervorragend abgemischt worden von einem Mann, der sein Handwerk bis zur Perfektion beherrscht, Nigel Godrich, der es mit seinen Produktionen all die Jahre geschafft hat Radiohead zu einer der herausragendsten Bands unserer Zeit zu machen. Oder denken wir an Beck´s Meisterwerke "Mutations" und "Sea Change", bei denen Godrich hinter den Reglern stand. Und wer den Sound von Air kennt, der wusste schon immer, dass dieser Produzent der richtige Album fürs nächste Album ist. Insbesondere den Songs "Run" und "Universal Traveller" merkt man das Handwerk Godrichs an. Mit vielen kleinen elektronischen Geräuschen, die aber doch ein in sich stimmiges Ganzes geben, sind an diesen Stellen die Neuerungen am Sound von Air zu hören.
Den Sound des könnte man insgesamt mit dem Wort Cinemascope beschreiben. Es sind allesamt große cineastische Felsen, die es zu erklimmen gilt. Erreicht man schließlich die Spitze des Berges, nach einigen Durchläufen, ist da nur noch Vertrautes und Erleichterung vom Alltag. Ein Album fürs Herz.

13 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann, 19.01.2004

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