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Finntroll
Geschrieben von Tyr am 17.06.04 um 11:59 Uhr
das hier ist ein review von einem kumpel von mir aus nem anderen forum
Wenn man zum ersten Mal nach Aalen ins Rock It kommt wird man erstmal überrascht:
Der Club ist eine umgebaute Fabrikhalle aus Backsteinen die wahrscheinlich schon um die 60 Jahre auf dem Buckel haben dürfte. Innen angekommen fällt der erste Blick auf die Bühne und man fragt sich wie da später Sechs Musiker draufpassen sollen,zumal Trollhorn und Wilska von Finntroll nicht zu den schlankesten Personen auf Erden zählen. Die Bühne selbst und der Raum vor ihr wird durch eine Wand mit mehreren großen Durchbrüchen von dem Aufenthaltsraum des Rock Its getrennt. Im Aufenthaltsraum befinden sich mehrere Stehtische,Barhocker,ein Billiardtisch und -wie könnte es anders sein?- eine Bar. Ein Teil der langen Bar wird zum Merchandisingverkauf genutzt.Zu erstehen gibt es alle CDs der auftretenden Bands und Shirts. Die Preise sind sehr human,so kostet zum Beispiel die Visor Om Slutet CD nur zehn,die Trollhammaren Single nur drei,die restlichen CDs dreizehn,das Girlieshirt zehn und die restlichen Shirts achtzehn Euro,zudem gibt der Mercher sogar Rabatt und verlangt zum Beispiel für zwei Tshirts und die Ensiferum CD nur 45 €. Human sind auch die Preise für die Getränke,die zwischen zwei Euro sechzig und drei Euro fünfzig liegen. Nachdem man sich einen Platz gesichert hat (in meinem Fall auf einer Erhöhung,von der man durch die Durchbrüche gut auf die Bühne sehen kann) hat man vor Konzertbeginn noch etwas Zeit die Blicke schweifen zu lassen und man merkt wieviele unterschiedliche Metallergruppen hier vertreten sind.Neben den zahlreich vorhanden Shirts der auftretenden Bands sieht man Metallica,Slayer,Iron Maiden,Cradle of Filth,Dimmu Borgir und sogar Cannibal Corpse Shirts.
Dann endlich geht es um 20.35 los. The Wake entern die Bühne und spielen ihr Melodic Death Metal Gebräu,das frappierend an Children of Bodom erinnert. Alle spielen mit Elan und bangen wie wild,bis auf den Gitarristen Jani Luttinen,der keine Regung zeigt und ab und an etwas mit dem Kopf nickt. Sein Kollege Sakari Lempinen scheint diese Apathie ausgleichen zu wollen und legt sich extra ins Zeug: Er schüttelt die Haare wie ein Bessesener,fordert das Publikum zum mitmachen auf und grinst breit in die Menge. Man sieht,dass er Spaß hat an dem,was er tut und auch das Publikum sieht das und fortan ist Sakari der beliebteste der Band. Sänger und Bassist Kaj Michelsson versprüht auch eine riesen Spielfreude,hat aber etwas Probleme,da der Soundtechniker den Gesang zu leise gedreht hat und man ihn deswegen nur schwer hören kann. Das Publikum lässt sich langsam von dem Spiel und dem Elan der Finnen mitreißen und klatscht am Ende des Gigs mehr als nur Höflichkeitsbeifall,was keine Selbstverständlichkeit ist,da The Wake hierzulande kaum bekannt sind. The Wake honorieren dies indem sie Plektren und Drumsticks ins Publikum werfen. Schlagzeuger Wellu Helnius geht sogar soweit,das Becken seines Schlagzeugs ins Publikum zu geben und löst damit eine kleine Rangelei aus. Sichtlich zufrieden verlässt er grinsend die Bühne. Sein Kollege Sakari verlässt kurz die Bühne und kehrt mit einem Fotoapperat zurück um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Das Publikum post für ihn,was dem schwarzhaarigen Gitarristen schmunzeln lässt.
The Wake haben alles in allem einen guten Auftritt abgeliefert und die Trommelfelle und Nackenmuskeln der Zuhörer auf Betriebstemperatur gebracht. Schade nur,dass der Gesang selten zu hören war,dann hätte das Publikum wahrscheinlich noch euphorischer reagiert.
Es folgt eine Umbaupause,die ein paar Leute dazu nutzen,sich die The Wake CD beim Merchandiser zu holen.
Um 21.20 geht es dann mit Ensiferum weiter und schlagartig ist der Raum vor der Bühne voll. Zu den Klängen des Intros Ferrum Aeternum des neuen Albums Iron betreten die fünf Finnen um
Frontmann/Gitarrist Jari Mäenpää die Bühne und legen mit der neuen Nummer Iron los. Diesmal hat der Soundtechniker bessere Arbeit geleistet,den Jari ist einigermaßen zu hören und auch das Keyboard,das von Meiju Enho bedient wird, ist hörbar. Ensiferum spielen eine Mischung aus alten Hits (Token of Time,Hero in a Dream etc) und neuen Kompositionen (Tale of Revenge,Iron etc).Ensiferum werden euphorisch abgefeiert und danken es dem Publikum indem sie die Haare fliegen lassen und mit den Zuhörern kokketiern. Trollhorn von Finntroll übernimmt für einen Song den Platz von Keyboarderin Meiju und bekommt von Jari den Kuhut geschenkt,den Jari vorher trug. Man merkt deutlich,dass Ensiferum bekannter sind,denn man sieht viele Leute bangen und bangt bei der Mixtur aus Heavy Metal und Folkelementen gewürzt mit etwas Black Metal gerne selber mit. Die ganze Band leistet einen sehr guten Job,spielt fehlerfrei und liefert eine sehr gute Show ab.Am ende des gigs um 22.05 ruft das Publikum vergeblich nach Zugaben,der Zeitplan ist zu straff organisiert um Zugaben zu geben.
Der Gig hat dazu beigetragen,dass in der Umbaupause die Verkaufszahlen von Ensiferum CDs und Shirts rapide steigen und vielleicht können die Finnen dadurch auf der nächsten Tour Zugaben geben.
Um 22.25 kommt dann die Band auf die alle Anwesenden gewartet haben: Die Trolle um Sänger Wilska klettern auf die Bretter.
Finntroll starten mit einem Dreierpacket aus alten Songs(Krigsmjöd,Midnattens Widunder) bevor sie die aktuelle Single Trollhammaren zu Gehör bringen. Der ganze Club brüllt mit Sänger Wilska im Chorus "TROLLHAMMAREN". Wilska und die Band freust sichtlich und sie geben sich die größte mühe den Fans einzuheizen,obwohl das gar nicht nötig wäre,denn der ganze Club bangt schon und die ersten Crowdsurfer werden herumgereicht.Weiter gehts zu Jaktens Tid,einem Göttersong vom Gleichnahmigen Album der die Stimmung endgültig zum Siedepunkt treibt,obwohl Finntroll erst Fünf Songs gespielt haben. Die Songs Ursvamp und Fiskarens Fiende halten diese Temperatur konstant und Fiskarens Fiende steigert die Temperatur nochmals durch die herrliche Melodie im Refrain,die sowohl auf Platte als auch live wunderschön ist und zum Feiern und Trinken antreibt.Und das tut die Meute auch obwohl der Großteil des Publikums nicht zur Bar verschwindet um seinen Platz nicht zu verlieren.Während einer kurzen Pause versucht Wilska den Schlagzeuger Beast Dominator zu verkuppeln indem er immer wieder sagt: "Ladies,he's available!". Das nächste Lied wird als Huldigung an den trollkönig angekündigt und der ganze Club weiß: Jetzt kommt Rivfader! Der Song dröhnt so heftig aus den Boxen,das man meint gleich käme der Riesenhafte Troll in den CLub gestapft um seine Untertanen zu besuchen. ALs nächstes wird Nattfödd gespielt,einer der atomsphärisch dichten Songs,der Finntrolls Stärke im schreiben von langsam getragenen und hymnenhaften Bildgemälden zeigt,genau wie der folgende Song namens Vätteanda,bei dem Gitarrist Skrymer einige Fans seine Klampfe anfassen und etwas anschlagen lässt.Schelmisch grinsend nimmt er sie danach zurück und spielt dann weiter. Was nun folgt ist ein Highlight des Abends: Wilska bringt mit der musikalischen unterstützung von Beast Dominator und Bassist Tundra dem Publikum per Call&Response Finnisch bei. Zwar sinds nur zwei Wörter,nämlich Vrattra und Perkele,aber die Art wie die Band das tut ist unglaublich. Die beiden gitarristen und der Keyboarder feuern das Publikum an und das gut,genauso gut wie sie Bühnenpräsenz zeigen und ihre Instrumente spielen. Nach diesem Finish for runnaways spielen die Trolle Skog,einen neuen Song,der nur auf der Trollhammaren EP enthalten ist und auch ein Hymnenhaftes getragenes Stück ist,genau wie das folgende Grottans Barn,eine Komposition von der neuen Scheibe Nattfödd. Dagegen wirkt der Song Bastuvisan ein ICE,denn nach 45 sekunden ist er vorüber (im übrigen ist das die richtige Länge des Songs,denn auf CD ist er nur wegen des Intros 1:18 lang). Diese Tradition führt der "Song about Victory" Segersang fort,denn nach kanpp 2 Minuten ist auch er vorbei,wobei er melodischer ist als Bastuvisan und auch eine schöne Instrumentalstrecke beinhaltet,die live sehr gut rüberkommt. Finntroll scheinen Spaß an kurzen Songs zu haben,denn der folgende Song ist ein Cover der Grind Heroen Napalm Death,der sich You Suffer nennt und ganze vier sekunden lang ist.Dafür wird er auch zweimal gespielt,weil er nach einmaligem spielen nicht alle Zuschauer den Song überhaupt mitbekommen haben.Der vorletzte Song ist das von der neuen Platte stammende Stück Eliytres,das mit vielen Humpaaelementen die Zuschauer begeistert,die bei The Wake verärgert "HUMPAA!" schrien.Der Rausschmeißer ist dann Försvinn du som lyser,das einzige Stück der Experimentcd Visor Om Slutet und obwohl es auf dieser CD mit akustischen Gitarren gespielt wurde,wird es heute mit E-Gitarren und voller Besetzung gespielt.Damit ist um 23.35 alles vorbei und die Massen bewegen sich langsam zum Ausgang. Finntroll haben DEN perfekten Gig abgeliefert,das hat jeder Einzelne gemerkt...Bevor man geht,schaut man kurz beim Mercher vorbei und kauft zwei Shirts und eine CD.Draußen läuft man zu seinem Auto,hört die "Humpaa"-Rufe verhallen und die Menschenmassen verschwinden,aber die Bilder und die Musik dieses Gigs von allen drei Bands bleiben einem im Kopf und werden jedesmal reaktiviert,wenn man eines der gespielten Lieder hört.So muss Metal sein,perfekte Show,harte Musik und viel Spaß und das war es jede einzelne Minute seit 20.35.
Tyr
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Geschrieben von Siebenschläfer am 17.06.04 um 14:57 Uhr
ich kenn Finntroll. Die neuste Platte soll ja ganz toll sein
*irrsinnig sinnvoller Spruch* ....
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Geschrieben von Selfdetonator am 28.06.04 um 18:44 Uhr
saugeile band, hebt die stimmung, kann was
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Geschrieben von InTooLuS am 28.06.04 um 19:11 Uhr
Also ich persönlich stehe ja nit auf son krams
hab aber noch nix von denen gehört... will ja keine vorurteile haben, aber die bilders in der EMP ham mich nit so von denen überzeugt *g*
will hier aber nix überstürzen!
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Tyr
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Geschrieben von Siebenschläfer am 28.06.04 um 22:04 Uhr
*glücklich* das Lied ist geil!!
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Tyr
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Geschrieben von Siebenschläfer am 28.06.04 um 22:09 Uhr
gehören die Jungs nich aber eher dem Gothic-Metal an?
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Geschrieben von Siebenschläfer am 28.06.04 um 22:16 Uhr
sehe ich eigentlich schon näher bei Deathstars, Cradle of Filth, Nightwish und Blackmore's Night als bei Nine Inch Nails, Childrens of Bodom und Limp Bizkit...
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Tyr
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Geschrieben von Siebenschläfer am 28.06.04 um 22:21 Uhr
sagt wer?
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Geschrieben von Siebenschläfer am 28.06.04 um 22:25 Uhr
soso; ich glaube du lenkst grad ab
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