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sinn des lebens?

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sinn des lebens?

Geschrieben von Sylvana am 14.06.04 um 20:56 Uhr

hatte diese diskussion schonmal in nen anderen, kleinen forum.... und, naja, fand sie recht interessant..

also, was denkt ihr? hjat das leben für einen sinn? wenn ja welchen?

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Geschrieben von Sicherheitskurt86 am 14.06.04 um 20:58 Uhr

Zitat
hjat das leben für einen sinn?

wenn da jemand mit nein antwortet, kann man schon mal den totengräber rufen....*augenroll*

"manche sagen es wäre die liebe..." (aus einem song von die toten hosen...)[/quote]


declare this an emergency
come on and spread a sense of urgency
and pull us through
and pull us through
and this is the end
this is the end of the world

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Geschrieben von Grubenlord am 14.06.04 um 21:15 Uhr

das leben hat zwei:
einen biologischen und einen persönlichen, einen für jeden menschen individuellen Sinn (wie z.b. ein haus bauen - famiele gründen - baum pflanzen)

...and my life sucks
i just know one thing
i won´t give up...

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Geschrieben von Unbekannt am 14.06.04 um 22:51 Uhr

bioologisch gibts keinen sinn...der is genauso wie bei tieren: fortpflanzung und das ist für mich kein vernünftiger grund am leben zu sein

persönlich wirds für die meisten glückseligkeit sein

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Geschrieben von Martin am 15.06.04 um 13:01 Uhr

Zitat von greenQuetzalcoatl:
biologisch gibts keinen sinn...der is genauso wie bei tieren: fortpflanzung


Hmm, ja Biologen werden einem tatsächlich erzählen, man sei nichts weiter als eine von den Zufällen der Evolution hervorgebrachte Kohlenstoffeinheit. Insofern ist die Frage nach dem Sinn natürlich auch in diesem Gefüge eingebettet: selbst die Tatsache, dass unser evolutionär entwickeltes Hirn diese Frage überhaupt stellen kann, wäre nichts weiter als eine Ansammlung biochemischer Prozesse im Gehirn. Man kann das immer so weiter spinnen und alles reduzieren, aber so zieht man sich dann auch schnell den Boden unter den Füßen weg. Als Fazit bleibt dann nämlich, dass wir eigentlich nur sehr wenig wissen. Und dann gerät wiederum das Credo der "modernen" Naturwissenschaft in Zweifel, denn die kann natürlich auch die Realität nicht erfassen. Was ich meine ist, dass man sich ruhig ein bisschen locker machen sollte. Soviel Wahrheitsanspruch die moderne Physik und Biologie auch haben mag (mit ihr lässt sich vieles aus unserer Umwelt ja erstaunlich präzise und einleuchtend erklären), so sind das auch alles nur Menschen und deren "Ergebnisse" kommen oft auch über Status "Hypothese" nicht hinaus, weil unsere Erkenntnismöglichkeiten schlicht begrenzt sind. Ob unser Leben einen höheren Sinn hat? Ich finde, für mich kann es nur da nur eine Antwort geben: dass ich es nicht weiß und auch nicht werde herausfinden können.

so, i've made peace with the falling leaves i see their same fate in my own body but i won't be frightened when i am awoken from this dream & returned to that which gave birth to me

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Geschrieben von Unbekannt am 15.06.04 um 14:15 Uhr

Hallo Martin!

Das hast du sehr schön geschrieben und ich stimme dir da voll und ganz zu. Im Grunde sind wir wirklich Erkenntnislos. Wer weiß schon ob es sowas wie eine Grundmaterie gibt die jedes Lebenwesen bloß durch seine ihm spezifisch gegeben Sinne intepretiert. Wir werden es nie wissen können und vor diesem Hintergrund der Erkenntnislosigkeit bleibt einem nichts anderes übrig als entweder anzunehmen es gäbe keinen Sinn oder man stellt die Frage zurück weil es statt keinem Sinn keine Antwort gibt.

Habe dazu gerade erst etwas interessantes von Kant gelesen. Er sagt nämlich, dass wir nicht dazu im stande sind "Das Ding an sich" zu erfassen da es sich in einem Bereich auserhalb jeder Erkenntnis befindet. Denn der Mensch struckturiert seine Anschauungen durch Anschauungsformen wie Raum und Zeit und Kategorien wie Kausalität und Substanz. Somit ist die Erkenntnis bloß ein determinierter Denkprozess aber nicht die "Wahrheit". Unser Verstand ordnet die Erscheinungen und bezieht sie auf die Anschauungsformen und Kategorien und bringt sie dann auf einen Begriff. Das Ding an sich ist nicht zu erfassen.

Erinnert mich alles an Matrix Teil 1 :glasses5:

Manchmal denke ich, man müsste einfach alles studiert haben um sich darüber besser Gedanken zu machen (Ich sage bewusst "Gedanken machen", wie oben erwähnt gibts meiner Meinung nach eh keine ANtwort drauf) aber wenn man mal an Faust denkt, der hats auch nicht gepackt dafür hatte er ne versaute Party auf der Walpurgisnacht :smt101
Grütze
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Geschrieben von Martin am 15.06.04 um 15:05 Uhr

Hallo auch greenQuetzalcoatl!

Jetzt wird's hier ja gleich mal richtig interessant.

Ich finde, dass das was Du zu den Erkenntnisprozessen geschrieben hast, ziemlich einleuchtend ist. Das ist so von der Qualität der Aussage: "Wir empfinden nichts dabei, wenn eine Ameise nichts von den Sternen weiß, aber den Gedanken zu akzeptieren, dass wir Menschen selber die Dinge nur beschränkt erkennen können, fällt uns ziemlich schwer. (Wobei ich das natürlich wieder nur auf Grundlage beschränkter Erkenntnisfähigkeit schreiben kann - hüstel - entschuldige, ich hör ja schon auf). Wahrscheinlich muss man das Ganze tatsächlich als bloßes Gedankenspiel betrachten, damit man überhaupt erst mal so etwas wie Boden unter den Füßen hat.

Was diese ganzen Themen angeht, könnte ich mich absolut totlesen. Besonders interessant finde ich im Moment die Ansätze der (nun ja auch nicht mehr so neuen) Quantenphysik. Ich kann zwar nicht behaupten, davon irgendwas verstanden zu haben. Aber allein gedanklich finde ich so Dinge wie die zunehmende Zweifelhaftigkeit des uns bekannten "Kausalitätsprinzips" oder die Abhängigkeit der Eigenschaften des betrachteten Objekts vom Auge des Betrachters ungemein beruhigend. Der Mensch kann nicht alles erklären. Und diese Perspektive schenkt einem irgendwie Gelassenheit. Denn ob das menschliche Leben nichts anderes ist als eine "bloße Farce" oder ihm allenfalls eine Art "tragische Würde" zukommt (so hat es glaub ich Steven Weinberg mal formuliert), das sind alles so Punkte, die m.E. zu sehr in Richtung Resignation führen. Wenn man das alles schon nicht beweisen kann bzw. wenn man schon nix weiß, dann ist es doch persönlich wahrscheinlich heilsamer, sich vorzustellen alles sei im Fließen begriffen als von vordergründig einleuchtender wissenschaftlichem Reduktionismus auszugehen.

Ja, ja - jetzt halt ich mal besser den Mund...

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Geschrieben von Unbekannt am 15.06.04 um 15:22 Uhr

Zitat von Martin:

...heilsamer, sich vorzustellen alles sei im Fließen begriffen ....


Da hat sich ja ein richtiger philosoph bei uns eingefunden
Habe soweit alles verstanden nur diesen einen satz nicht. Bitte um Erklärung für ein erkenntnisloses wesen )

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Geschrieben von Martin am 15.06.04 um 15:50 Uhr

Naja, das mit dem Fließen ist so ein Bild, das ich mal im Zusammenhang mit der Quantenphysik gelesen habe. Der Gedanke ist ungefähr so, dass die Vorstellungen, die wir von der Realität haben (z.B. ein Stuhl als festes Objekt) auf subatomarer Ebene immer mehr verfließen und sich auch das was man als "Teilchen" bezeichnet sich viel eher in Form einer Wellenstruktur darstellt.

Was ich eigentlich sagen wollte war nur, dass unsere prinzipielle Erkenntnisschwierigkeit doch eigentlich ganz positiv ist, weil man sich vom aktuellen wissenschaftlichen Weltbild mangels hinreichender Evidenz nicht runterziehen lassen braucht.

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Geschrieben von Siebenschläfer am 15.06.04 um 15:51 Uhr

das wohlstrukturierte Gehirn kann manche Dinge einfach nicht begreifen. Leben gehört genauso dazu wie Endlosigkeit. Das menschliche Gehirn kann sich diesen Bergriff nicht vorstellen! Wie denn auch?!

*irrsinnig sinnvoller Spruch* ....

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Geschrieben von Unbekannt am 15.06.04 um 16:08 Uhr

ja oder schwarze milch...lol n lehrer von mir hat das ma gesagt als wir das Gedicht "Schwarze Milch" durchgenommen haben... man stellt sich milch immer zwansweise als weiß vor und wenn man nun anfängt sich ne schwarze,dickflüssigere Flüssigkeit vorzustellen ists keine milch mehr...oder so

Achja und Martin: Das ist wirklich ne interessante Vorstellung ,dass die Gegenstände aufgrund ihrer moleküle etc eigentlich fließen..
Aber gerade aufbauend find ich die wissenschaftrlichen erkenntnise auch nicht, ist eben ein todschlag argument dieses : Im grunde weiß der Mensch nichts.

Aber man kann nicht durch die Welt laufen und sich permanent vor Augen halten wie "sinnlos" oder zweifelhaft doch alles ist, man ist viel zu sehr in die Realität eingebunden als dass man die Welt mit diesen zweifelnden Augen permanent betrachten könnte.

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Geschrieben von Siebenschläfer am 15.06.04 um 16:23 Uhr

Platon schrieb die Gedanken seines Meisters Sokrates auf: Dieser sagte, daß der Mensch (Anthropos) aus einem Körper (Soma) und einer Seele (Psyche) besteht. Die Psyche ist ohne Frage überirdisch und göttlichen Ursprungs. Alle Fehler, die Gier, fleischliche Lust, Unwissenheit, Dummheit rühren von der Fehlerhaftigkeit des Körpers her, in welcher die Psyche gefangen ist. Denn alles was die Psyche von der Welt wahrnehmen kann nimmt sie durch die 5 Sinne wahr, was aber ihre göttliche Allwissenheit (theä Gnotä) drastisch einschränkt. Auch das Gehirn, der Speicher für Sinneseindrücke und Schlussfolgerungen, ist sehr begrenzt. Wenn nun der Mensch stirbt hat die Seele endlich die Möglichkeit von ihrem Gefängnis zu entfliehen und ist im Äther wieder frei, allwissend und göttlich.



Anmerkung: Sokrates begang Selbstmord durch Gift. ABER nur, weil er am darauffolgenden Morgen exekutiert werden sollte...

*irrsinnig sinnvoller Spruch* ....

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Geschrieben von Unbekannt am 15.06.04 um 16:32 Uhr

Ja Platon ist ja auch der meinung dass es einen "Ideenhimmel" gibt in dem alles präexistiert. So auch die menschliche Seele, diese wandert von dem Ideenhimmel in einen Körper und ist in der irdischen Welt nur zu Wissenschaftlichen Erkenntnissen fähig da sie sich an das was sie im Ideenhimmel sah erinnert . Anamnese(Wiedererinnerung) ist also der einzige weg für den Menschen zu Erkenntnis zu gelangen. Ähnlich wie bei Kant ist man aber nicht dazu fähig die Dinge je so zu erfahren wie sie wirklich sind.

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Geschrieben von Knarösto JJ Pöpel am 15.06.04 um 16:59 Uhr

ich hab gehört, der Giftbecher war die Todesstrafe für Sokrates.

Band !

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Geschrieben von Martin am 15.06.04 um 18:26 Uhr

@greenQuetzalcoatl

Ja, das ist wohl so. Wenn man ständig an allem zweifelnd durchs Leben geht, wird man auf Dauer wohl eher verrückt als schlauer.

Es gibt halt verschiedene Typen von Menschen. Manche können so was ziemlich gut ausblenden und denken nur wenig nach (vielleicht gehts denen ja sogar besser) und andere können sich von solchen Gedanken nicht so richtig freimachen...

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Geschrieben von Unbekannt am 15.06.04 um 18:41 Uhr

@martin : Die Leuten die nie drüber nachdenken und sich der verdummenden Medienwelt hingeben sind mit sicherheit glücklicher. Schonmal Brave New World gelesen?

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Geschrieben von Martin am 15.06.04 um 18:52 Uhr

Ja, in der Schule mal gelesen aber im wesentlichen leider wieder vergessen. Weiß nur noch düster bescheid übers "pavlovian conditioning" und so Zeug. Muss ich mir nochmal hervorkramen...

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Geschrieben von Unbekannt am 15.06.04 um 18:56 Uhr

Habe das Buch 3 mal gelesen...aber pssst auf Deutsch
Da ist doch dieser Helmholz ein alpha + der Gedichte schreibt und Vorträge hält. Sein bester Freund Bernhard ist ebenfalls ein alpha. Beide sind gegen das System, wie sich später aber herausstellt ist Bernhard nur so ein kleiner reveluzzer weil er aufgrund seiner größe (er ist kleiner als jeder andere, man munkelt man habe ihm zu viel alkohol ins reagenzglas geschüttet) von der gesellschaft ausgegrenzt wird und im grunde glücklich wäre wenn er dazu gehörte. Helmholz hingehen will niemals zur gesellschaft dazugehören. Er ist ein ziemlicher Denker und oft deprimiert.

Ein Epsilon-halbidiot hat davon keine Ahnung, der hockt im Aufzug und krächzt "zum Dach, zum Dach".

Tu es dir unbedingt nochmal an!!

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Geschrieben von Martin am 15.06.04 um 19:01 Uhr

Jo, werd ich wohl noch mal machen. Das hat nix mit antun zu tun. Man muss nur sehen, wie man die selbst aufgebürdeten Leseverpflichtungen im Griff behält...

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Geschrieben von Unbekannt am 15.06.04 um 21:36 Uhr

War auch eins der wenigen Bücher die ich gern gelesen hab von der shcule aus.

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