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Kreator
Kreator
Geschrieben von Tyr am 09.11.05 um 17:27 Uhr
Eine der dienstältesten deutschen Thrash-Metal-Bands ist ohne Zweifel Kreator. Unter dem Namen Tormentor veröffentlichen sie 1984/85 zwei Demos, welche dem damaligen Trio, Mille Petrozza (v,g), Rob Fioretti (b) und Jürgen "Ventor" Reil (dr,v) einen Deal mit Noise einbringen. Im selben Jahr nehmen sie unter dem Namen Kreator die erste Scheibe "Endless Pain" auf, die immer noch als Meilenstein des Thrash Metal gilt und von unzähligen Death- und Black Metal-Bands als Inspirationsquelle angegeben wird.
Teilen sich auf den ersten beiden Alben Mille und Ventor noch den Gesang, erledigt Petrozza diesen Job nach und nach im Alleingang. "Terrible Certainty" und "Extreme Aggression" zeigen die Band technisch gereifter, jedoch meinen manche, dass ihnen etwas von der unbändigen Power abhanden gekommen sei, was aber zu Gunsten besserer und ausgefeilterer Songstrukturen geht. Seit "Terrible Certainty" ist mit Jörg Tritze ein zweiter Gitarrist dabei, der für die technische anspruchsvollen Songs definitiv notwenig war. Inzwischen ist ihr Bekanntheitsgrad groß genug, um auch Headliner Touren durch die USA zu bestreiten.
Mit "Coma Of Souls" gelingt es Kreator, eine Brücke zwischen der alten Power und der "neueren" filigranen Gitarrenarbeit zu schlagen. Mit Frank "Blackfire" Gosdzik, der von Sodom zu den Essenern stößt und Tritze ersetzt, spielen sie ein weiteres Highlight der Bandgeschichte ein. Diese kann man vom Nachfolgealbum "Renewal" wirklich nicht behaupten. Milles veränderter Gesang und der starke Wandel der Musik stoßen nur auf bedingte Akzeptanz bei den Fans und auch die Band selbst spricht im Nachhinein nicht von einem Glanzpunkt. Für Mille selbst, scheint das Album aber wichtig gewesen zu sein.
Es dauerte anschließend auch drei Jahre, bis es wieder ein Lebenszeichen zu hören gibt. Verwunderlich ist, dass Ventor die Band verlassen hat (eigentlich flog er wegen Drogenproblemen raus) und auch Rob Fioretti nicht mehr mit von der Partie ist. Statt dessen trümmern Kreator "Cause For Conflict" mit Christian "Speesy" Geissler (b) und Joe Cangelossi (dr) ein, was "Renewal" schnell vergessen lässt. Allein der Gesang ist immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch kehrt Mille langsam wieder zu alter Form zurück.
"Outcast" zeigt Kreator durch Neuzugang Tommy Vetterli (der früher bei der Schweizer Kultband Coroner zockte) und Rückkehrer Ventor auf dem spieltechnischen Höhepunkt und auch gesanglich ist wieder beinahe alles beim Alten. Auffallend ist aber, dass es Stimmungen und Melodien auf dem Album gibt, die man so von der Band nicht gewohnt ist. Noch weiter gehen die Veränderungen mit dem nächsten Album "Endorama". Diese zieht scheinbar einen dicken Schlussstrich unter die alten Thrash Tage und zeigt die Band von einer Seite, die wohl die wenigsten erwartet hätten.
Mille keift nicht mehr so herrlich fies, wie man es erwartet, sondern singt. Damit nicht genug, sucht man das für Kreator typische Gitarrengewitter hier vergebens. Das Tempo ist deutlich gedrosselt und die häufig eingängigen und schlüssigen Melodien tendieren schwer in die Gothic Ecke. Dass dieser Schuss trotzdem nicht nach hinten los geht, dürfte sich schon allein darin zeigen, dass sich Lacrimosa-Mastermind Thilo Wolff spontan dazu bereit erklärte, den Titelsong mit Herrn Petrozza gemeinsam zu intonieren. Trotz einiger wirklich guter Songs, sind die Die Hard Fans natürlich wieder beleidigt und sehen Mille und Co. schon als verloren an.
Somit müssen Kreator reichlich Kritik für die Scheibe einstecken. Die nimmt sich Mille sehr zu Herzen, denn das 2001 Werk "Violent Revolution" zieht wieder alle Register, die ein Thrash Band drauf haben muss. Auf der Scheibe ist auch zum ersten Mal Neuzugang Sami Yli-Sirniö zu hören, der Tommy an der Gitarre ersetzt und schon von Waltari her bekannt sein dürfte. Im Anhang an die Veröffentlichung gehen Kreator kappe zwei Jahr auf ausgedehnte Tour und schneiden in deren Verlauf Tonnen an Material für ihre erste Doppel Live-CD "Live Kreation" und ihre erste DVD "Live Kreation - Revisioned Glory" mit.
Anschließend lassen sie es zunächst etwas ruhiger angehen, spielen auf dem Rock Hard Festival 2003 und konzentrieren sich auf das Songwriting zum nächsten Album. Diese unterbrechen die Jungs aber für die Teilnahme an der Art Of Noise Tour zusammen mit Nile, Vader und Amon Amarth durch die USA. Danach ist Feinarbeit angesagt, die neue Scheibe bekommt von Andy Sneap den letzten Schliff. "Enemy Of God" steht Mitte Januar 2005 in den Regalen und ist wieder ein exzellentes Thrash-Werk, dass die Band zunächst mit Dark Tranquillity, Ektomorf und Hatesphere in Deutschland und anschließend mit Death Angel und Vader in den Staaten betouren will.
Enemy Of God (2005)
Live Kreation - Revisioned Glory (2003)
Live Kreation (2003)
Violent Revolution (2001)
Endorama (1999)
Voices Of Transgression - Best Of (1999)
Outcast (1997)
Scenarios Of Violence (1996)
Cause For Conflict (1995)
Renewal (1992)
Coma Of Souls (1990)
Extreme Aggression (1989)
Terrible Certainty (198
Pleasure To Kill (1986)
Endless Pain (1985)
auch diese geniale band durfte ich schon live sehen, und nicht umsonst schmückt ein Pleasure to kill backpatch meine kutte
Tyr
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