Special
Disbelief, PAIN
Summer Breeze 2005 - Tag 3
Morgens halb 11 in Deutschland. Wo anderes noch ihr Knoppers fressen, sind die richtig harten Männer und Frauen schon auf dem Weg nach unten aufs Festivalgelände um richtig aufzuwachen. Morgendliches Geknüppel zum Aufstehen und wach werden. Und wer wäre da besser geeignet als Barcode, die jedem mal kräftig den Sand aus den verquollenen Augen blasen, und ein Set abliefern mit dem selbst Agnostic Front zufrieden gewesen wäre. Abgefuckt, versoffen und einfach nur dreckig, dreckig drauf und auf die Fresse. Das ist schon besser als nur Kaffee am Morgen. Die Band darf sich ganz nebenbei mal als Superlativ beteachten, Rinnstein-Hardcore bei Dauerregen... 4 von 5
Wir haben es ja mal wieder gewusst. In weisester Umnachtung und Vorhersehung dachten wir Suidakra 15 von 15 und 8 von 8 Punkten für Ihr Meisterwerk „Command to Charge“ zu, und wurden life definitiv bestätigt, dass die Band definitiv in der 1. Liga spielt. Selbst Thor hätte da wohl seinen Hammer geschwungen und dem ein oder anderen den moshenden Schädel eingeschlagen, so blieb´s aber ohne göttlichen Beistand im Moshpit, wenngleich wohl die Summer-Breeze-Götter Ihre Finger im Spiel hatten, denn so ein geiler Gig kommt nicht von allein. Auch wenn es wettermäßig nicht der Gipfel der Heiterkeit war, lieferte die Combo ein Set ab, dass ihren Status als deftige Death / Volk Metal Band untermauern dürfte. Wummernde Gitarrenwände wohin das geneigte Ohr hört und deftige Vokals, die einen Angst und Bange werden lassen, während man fortwährend in einem Regen aus Drumgeprügel zu ertrinken droht. Eindeutig einer der besten Gigs auf dem Summer Breeze 2005, wenn auch zu früher Stunde. 5 von 5
Oh yes ! I`m singin´ in the rain… und trotz des dauerhaften Niederfalls aus den Wolken hüllten Draconian die immer noch Frühaufsteher in gnadenlos geile Doom / Gothik / Meelodien, die im Gegensatz zum Dauerregen doch deftig unter die Haut gingen. Ein fettes Set mit wuchtigen, bleischweren Songs, bei denen das Leid nur so aus den Noten troff, Schwermut und Suizid steigen Sprunghaft an, und eine schwere, nasse Menschenmasse wiegt sich in den gigantischen Melodiegebilden. Besser hätte man das gegen 12:30 Uhr nicht machen können. Über die Gesangsleistung der beiden Frontvokalisten darf man dann eigentlich nur noch ein „brillant“ verlieren, bevor man sich vom Leben erlöst, weil wie will es denn noch besser werden, nach dieser geballten Ladung Leid. 4 von 5
Nu net so gut, umbringen kann man sich grad net, Enthroned entern die Bühne und man muss zusehen rechtzeitig die Schneidewerkzeuge zur akuten Lebensverkürung wegzupacken und das Stiftchen in Position zu bringen um jene denkwürdigen Minuten festzuhalten. Auch wenn sich.... FESTHALTEN.... Lord Sabathan... hihi.... öhm, nun ja, auch wenn öhm… Lord Sabathan etwas klamm bei Stimme war, überzeugten die Ultrasupersuper-Extremmetaller mit einem deftigen Tritt in den allerwertesten Arsch, und jeglichen Zuhörer davon, dass sie immer noch zu den führenden Helden in Sachen kompromisslosem Metal gehören. Da polterts und rappelts ganz mächtig im Karton, und ob man’s glaubt oder nicht, zwischen ultraschnellem Geprügel blitzten durchaus Haedbangtaugliche Meidtemporiffs auf, die mit Sicherheit dazu beitrugen, dass sich die Moshfraktion im Nu verdoppelte. Gewaltiges Headbangen in der Mittagspause – na wenn das mal der Chef erfährt... 3 von 5
Kaum kamen die Düsterrocker von Lacrimas Profundere auf die Bretter öffnete der Himmel alle Türen, Tore, Pforten, Schleusen, und was man noch so alles aufmachen kann, und wo Wasser raus kommt. Platzregenatmosphäre. Abartig. Demnach war gleich jeder bis aufs unterste Metall T-Shirt nass und es dann wurscht, ob noch mehr Feuchtigkeit von oben kam. Passende Kulisse also für düster-melancholische Musikergüsse also, und Lacrimas, wohlwissend, dass SIE im Gegensatz zu ein paar Tausend Anhängern schwarzer Musik NICHT im Regen standen legten sich gleich 3 mal mehr ins Zeug um das auch nur ein bisschen wieder gutzumachen.
Immer noch mit Bestseller „Ave End“ im Gepäck, Feuershow auf der Bühne (war scho recht kalt ja...) und zwei neuen Gesichtern im Bandgefüge, ließ die Combo den Regen recht alt aussehen, und siehe da helle Flecken am Horizont zeugen vom Ende oder der Besserung. Der Besetzungswechsel an den Drums hat Lacrimas definitiv gut getan, frischer Double Base Wind weht nu ungebrochen von der Bühen, der neue Herr am Schlagzeug, Korl von Nucomer A Life Divided entliehen, hat einfach mehr Wumms. So malträtierte der Ausnahmeschlagzeuger munter sein Drumkit und verwandelte die ohnehin schon groovigen Songs in gewaltige Genickbrecher, zumal sich Frontmännchen Christoph seiner Grunzqualitäten zu entsinnen schien, und hier und da die melodischen Grundstrukturen der Songs mit knietiefen Growls würzte. Spicy. Hin und wieder kam leider Soundtechnisch der Gesang nicht so durch, wie er hätte sollen, aber die Songs sollte man inzwischen ja ohnehin auswendig können. FETT 5 von 5
Ganz schön leise hier. Ob´s wohl an Endstille gelegen hat ? Muahaha. Laaaaaaaaaaaaaangweilig 2 von 5
Orphand Land sind ja an sich eine Multi-Kulti-Super-Misch-Masch-Band mit 2,5 Mio. Einflüssen. Dieses Mal ließen Sie aber definitiv die metallischen raushängen, gesalzen mit gewohnt orientalischen Klängen, ganz zur Freude der Masse pitschnasser, schlammbespritzter Metallkörper, die der Combo ordentlich Tribut zollten, und nebenbei noch 1,5 Tonnen Schlamm produzierten. Aber wer rastet der rostet, und das konnte man Orphand Land definitiv nicht vorwerfen. 3 von 5
Und schon wieder ein vorzeitiger Höhepunkt vor dem abendlichen Finale. Diesmal in Gestalt von Disbelief, die ja seit einiger Zeit mit deftig brillanten Songs auf sich aufmerksam gemacht haben. Auch auf dem Summer Breeze bleib die Ankunft der Extrem-Metaller auf den Brettern nicht unentdeckt und flugs war’s deftig voll. Und auch schon bei den ersten Riffs wurde man an gewaltig gute Slipknot und Six Feet Under Zeiten erinnert als Metall noch härter als Stahl war. Disbelief schienen einen mächtig guten Tag zu haben und ackerten wie die Schweine, während sich Grunzriese Karsten "Jagger" Jäger schlichtweg um den Verstand grunzte. Das Ergebnis war ein durch-die-Gegend-gerotze, dass man einfach nur panische Angst um seinen Gesundheit und die der Band haben musste. Nach einem WAHNSINNSSET durfte mans ich dermaßen zur-Sau-gerockt fühlen, wie das selten der Fall war, aber Disbelief machen eben keine Gefangenen. Gotteskrieger auf Teufelspfaden. 5 von 5
Deftig, deftig und vor allem sehr angenehm, dass sich die Jungs von Caliban nicht mit dem üblichen Metal-Core-Scheißdreck abgeben, sondern noch eher ein paar drauflegen, was die Härte und das zur Anwendung gebrachte Dampfhammerprinzip beispiellos bewiesen. Insgesamt also sehr positiv, auch wenn man vielleicht NOCH ein bisschen mehr erwartet hätte, und es Sänger A. Dörner sicher nicht nötig hat sein Mikro anzerren zu lassen, damit es rockt. Wütende Jungs auf schwankenden Brettern und vor einer immer noch nassen, wogenden Menge mitgerissener Fans. 4 von 5
Schade. Wirklich schade für The vision bleak, dass sie am Tage aus dem Sarg mussten, denn so kam das düster-bizarre Image der Band nicht annähernd rüber. Auf den Platten sind die Songs eine Ohrenweide, kommen zeitweise sogar an Steels makabere Balladen heran, live wirkte das Ganze etwas unbeholfen. Das Beste gegeben, aber es hat leider nicht so ganz funktioniert, und so blieben die Könige des vertonten Horrors, obgleich auf Silber wunderbar, auf dem Summer Breeze eher farblos. 2 von 5
Öhm.... ja. Such a Surge also. Mit Sicherheit das gewagteste Booking in diesem Jahr. Dementsprechend: Gradwanderung. Liebe oder Hass. Etwas anderes hätte man der Darbietung der Combo nicht entgegen bringen können. Auch wenn Frontkasper und Bassist wunderbar weiß angemalt (ach so hähä... Corpsepaint...) über die Bühne hüpften, so ganz überzeugen konnten Such a Surge nicht. Das mag aber auch sicher an der letzten Platte liegen, die genau so viel Such a Surge wie immer war, und genauso viel Innovation wie eben keine Innovation. Dementsprechend kann man mit einem nur mäßigen Release nur eine mäßige Party feiern, und auch wenn sich Such a Surge zugegeben den Arsch abgerockt haben etwas nichtssagend blieb es doch. Ein Teil der Anwesenden mag die Band enthusiastisch gefeiert haben, was bei ein paar Tausend Leuten anteilsmäßig schon einen beträchtlichen Haufen vor den Bühne ausmacht, der Rest wird sich gedacht haben, was zu wenige ausgesprochen haben: Was zur Hölle machen die hier ??? Aber egal, ob man Such a Surge nun mag oder nicht, die Darbietung war eher schwach und die Spielzeit zu lang. 30 Minuten, dann wäre es vielleicht OK gewesen. 2 von 5
Symphorce hatte es im Anschluss relativ leicht, weil ja die meisten Menschen möglichst weit weg von Such a Surge stehen wollten, was dann wohl bedeutete, dass sie ohnehin schon alle vor der Painstage standen und wohl aus Faulheit auch erst einmal stehen blieben. Das erleichterte vieles, spielen musste die Band trotzdem selber. Vielleicht belassen wir es dann auch dabei. 2 von 5
Einst hochgeliebt dann tief gefallen, haben sich die selbsternannten Mittelalterkönige von Subway to Sally noch immer nicht ganz erholt, und mit stupidem oioi holt man auch keine Fans aus den feindlichen Reihen zurück. Lieber Schuster bleib doch bitte schön bei deinen Leisten, aber selbst dass war wohl zu viel verlangt. Zumal geht einem nach knapp zwei Minuten die Stimme von Dr. Frontquäke so auf den Geist dass es wahrlich schwer wird da noch viel Sympathie zu empfinden. Trägt man nun noch heran, dass das letzte Album hinsichtlich Kreativität, Neuem, oder Einfallsreichtum genauso wie im Blick auf Hymnen ein totaler Reinfall ist, muss man sich nicht wundern, dass viele die Darbietung der Narren aus sicherer Entfernung verfolgten... manchmal sogar im schützenden Zelt auf dem Campingplatz. Während alle anderen von Schandmaul über In Extremo die letzten Monate und Jahre immer wieder zu innovativem nutzen, neue Songs ausgraben, wärmen Subway seit Jahren immer das gleiche laue Mittelaltergewäsch auf. 2 von 5
Und dann aber dann.... ja dann !!!! End of Green und kein Halten mehr. Nicht umsonst hat „dead end dreaming“ sämtliches Pressevolk zu enthusiastischen Lobeshymnen getrieben, das hat nicht umsonst seine Berechtigung und wer nun End of Green auch noch live erleben konnte, der wusste es gleich doppelt gut. Die Jungs hatten sich seit Donnerstag fleißig im Pressezelt mit diversen Alkoholika vorbereitet und man konnte es kaum erwarten, die Mitglieder auch mal ohne Bier und auf der Bühne zu sehen. Das war dann auch mit der Höhepunkt des Samstags, wie will man End of Green bitte noch toppen (OK; es sei denn man heißt Peter Tägtgren...) Düsterrocker und Melancholiemeister also auf den Brettern, zu Dr. Darkness` Gänsehautstimme wummern dicke Riffwände, und ein Ohrwurm nach dem anderen wird in den Summer Breeze Himmel geschmettert. Der Vergleich mit Type 0 Negative ist abgedroschen, passt trotzdem immer noch am Besten, wozu sich nicht mit dem Besten messen. Die Parallelen zwischen Steel und Huber sind da, trotzdem müssen beide nicht voneinander abkupfern um gottesgleiche Alben auf den Markt zu werfen. Gnadenlos gut, wer End of Green verpasst hat, darf sich eigentlich nur auslachen lassen. 5 von 5
Arschloch und Spaß dabei. JBO sind immer noch die Alten, wie man sie kennt. Vom backstreet boys Cover bis hin zum altgedienten Roots Verschnitt mit Pavarotti Ambitionen, JBO sind immer noch mitten drin und voll dabei. Und wenn sich an JBO auch noch 1000 Mal die Geister scheiden, vermutlich gibt es keine andere Band, die so wenig singen muss, weil sämtliche Anwesenden zu 99 % alles lyrische auswendig können und noch viel lauter als die Band sind. Das ist doch mal was. JBO kann man dementsprechend wie schon die Jahre davor nur hassen oder lieben, aber ignorieren kann man sie definitiv nicht. Das verhindern allein schon mal die knapp 10 m (...das sollen 20 cm sein ???) großen Plastik JBO Buchstaben... Arschloch und Spaß dabei... was soll man da noch großartig sagen... außer vielleicht... grandios !!!! 4 von 5
Seit dem Rauswurf von Ex-Mastermind Morten Veland ist nun schon ein wenig Zeit ins Triastania-Haus eingezogen, und so konnte man nicht anders als gespannt sein, wie die Band diese Zeit genutzt hatte. Aber leider, leider, leider totale Fehlanzeige. Die Damen und Herren klammern sich immer noch an Velands alte Kracher, schaffen es aber dennoch, das Ganze durch miesen Playback kaputtzumachen !!! Also bitte, seit wann hat es Tristania nötig, die Hälfte von Band laufen zu lassen, so dass am Ende keiner mehr wusste was nun echt war oder was nicht. Da war dann ein über die Menge schipperndes Schlauchboot sehr viel lustiger.... Plödsinn, zurück zum Thema: Die Darbietung spottet einfach jeglicher Beschreibung, und egal wie Vibeke da mit ihren Vorteilen wackelte, besser als armselig wurde es einfach nicht. Man hätte sich an dieser Stelle schon etwas mehr den Arsch aufreißen können. 2 von 5
Ach ja.... wie spannend... gähn... Lacuna Coil. Mädchen-Metal mit Headliner Ambitionen. Langweilig würde es allerdings auch treffen. Tut uns herzlich leid ,aber wo andere Bestnoten für die Italiener verteilen, können wir eigentlich nur feststellen, dass sie aus dem belanglosen nicht wirklich rauskommen. Gähn. 2 von 5
Wir sind unwürdig... kein Wunder.... Wer ist bitte vor Peter Tägtgren würdig ? Das schien den Meister aber nicht zu stören, und so nahm er sich unser an, um nochmal allen kräftig und deftig was um die Ohren zu blasen, wie es sich eben in alter Tägtgren-Manier gehört. Letztes Jahr noch mit Hypocrisy am Start, dieses Jahr mit Pain, ganz nebenbei noch ein paar Alben produziert und dem Tod vom Messer gehüpft, bei Tägtgren muss sich eben sogar der Sensenmann nen Termin geben lassen. Und dann eben auch noch nebenbei eine gnadenlose Performance auf die Bretter zu später Stunde gelegt. Mit zwei netten Damen Andrea Odendahl an der Gitarre und Alla Fedynitch am Bass wummert das Ganze Pain Gebräu schon mal mächtig durch die Dunkelheit und Papa Pain wäre der Letzte, der sich nicht ordentlich den Arsch aufreißt. Ein besseres Beschließen des Summer Breeze 2006 hätte es wahrhaftig nicht geben können... 5 von 5
Und das war es denn auch schon. 3 Tage Metal, Murks und mehr, und man darf dem Summer-Breeze-Team wieder eine ordentliche Arbeit bescheinigen, von Booking über die Rundumorganisation ist es immer wieder eine schweine-geile Sache auf dem mit besten Festivals Deutschlands mit dabei zu sein. Bleibt abzuwarten was 2006 so auf die Bühnen hüpfen darf, aber da wir uns seit Jahren immer wieder über immer noch stärkere Bookings freuen dürfen, haben wir gar keine Angst, dass sich irgendetwas zu negativen verändern könnte. Summer Breeze – we will be back !!!!
Legende:
1 – absolut unter aller Sau
2 – unterdurchschnittlicher Gig, ohne sonderlich Interessantes
3 – guter Gig, ohne Zwischenfälle
4 – richtig geiler Gig mit ordentlich Schmackes
5 – Von den Summer-Breeze Göttern gesegneter Gig – Wahnsinn pur
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