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Reverend Peyton´s Big Damn Band

München, 59:1
11.11.2011

Mit geschlossenen Augen steht man im Publikum. Der Rhythmus der Band hält einen fast schon hypnotisch gefangen. Der Beat treibt direkt nach vorne, die Dobro Gitarre legt eine schon fast irre schnelle Melodie über das Schlagwerk und dazu ertönt, oder fast schon erdröhnt eine männliche Stimme durch den Raum. Sie erzählt vom Leben auf dem Land, dem täglichen Kampf ums überleben, von Wirbelstürmen, von wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Aber ganz egal wie hart es auch kommt, die Stimme lässt sich nicht entmutigen. Es darf gefeiert werden. Das ist Country Blues / Bluegrass vom Feinsten.
Öffnet man die Augen so sieht man einen kleinen Mann in Arbeiterschuhen, die Trägerhose bis zum Anschlag über den runden Bauch gezogen. Ein Holzfällerhemd, der lange Rauschebart und eine Schiebermütze runden das Bild ab. Dieser Mann, Reverend Peyton, verdeckt seine Herkunft nicht. Er erzählt gerne Geschichten aus seiner Heimat, dem Hinterland von Indiana in den U.S.A. Dazu flitzen seine Finger über das Griffbrett seine Dobro Gitarre. Gleichzeitig übernimmt er hier die Lead Gitarre und den Bass, startet zwischendurch auch sogar noch ein Duell mit sich selber. Ein äußerst begnadeter Musiker.
Zu seiner Seite am Waschbrett rockt Washboard Breezy, die Frau vom Reverend. Am Schlagzeug rockt sein Cousin Jayme, der auch gerne mal einzelne Trommeln mit einem Plastikeimer ersetzt.
Gerade durch die abgefahrene Optik und die ungemeine Spielfreude wirkt die Band unglaublich frisch, als seinen sie wirklich gerade erst von Ihrer Arbeit auf der Farm in die Stadt gefahren um etwas Musik zu machen. Stattdessen gibt das wilde Trio mindestens 250 Konzerte pro Jahr, hat schon mit Bands wie Flogging Molly getourt und das sechste Studioalbum „Peyton on Petton“ ist kürzlich erschienen.
Noch sind sie ein Geheimtip, aber sicherlich nicht mehr lange. Sollte man sich definitiv noch einmal anschauen. Vielleicht kommt man Reverend Peyton´s Big Damm Band nie wieder so nahe wie am 11.11.2011 im 59:1 in München.

Konrad Joe, 02.11.2011

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