Konzertbericht
Karma To Burn
Winter 2010 European Tour
Nachtleben Frankfurt
10.11.2010
Nach ihrer Reunion im letzten Jahr präsentierten KARMA TO BURN dieses Frühjahr ihren neues Werk APPALACHIAN INCANTATION, das durchweg auf positives Echo stieß.
Prominente Unterstützung erhielten sie darauf vom omnipräsenten JOHN GARCIA und von DANIEL DAVIES (YEAR LONG DISASTER), der aber mittlerweile als festes Bandmitglied
gehandelt werden darf.
Um diese Scheibe zu promoten, touren die Vier momentan durch Europa und legten auch im frankfurter Nachtleben einen Stop ein.
Als Einheizer waren WIGHT aus Darmstadt gekommen, die eine grundsolide Vorarbeit leisteten. Das Trio hatte wunderbaren Psychedelic-Stoner-Fuzz-Rock, Räucherstäbchen und eine Prise Humor im Gepäck,
am Merch-Stand gabs sogar längst totgeglaubte Audiokassetten (MCs!!), verpackt in schicken selfmade-Schachteln. Auf der Bühne hatten die Jungs sichtlich ihren Spass, und auch das Publikum schien
Gefallen daran zu haben, wie sich die schweren Gitarrenriffs langsam aber sicher ihren Weg in den Gehörgang fraßen. Richtig angenehm war auch die Saxophon-Einlage, die erstaunlich gut
zwischen die Black Sabbath-Gedächtnis-Hooklines passte.
Von den berauschenden Klängen benommen, taumelte man dem Hauptact entgegen, der nicht lange auf sich warten ließ und mit einem Gitarren-Gewitter
zum Rundumschlag ansetzte. Trockene Songs mit treibenden Rhythmen, die einfach nur vorwärts peitschen und völlig ohne Vocals auskommen.
Einzige Verschnaufpause und dennoch (oder deswegen?) persönliches Highlight bot das auf dem aktuellen Longplayer, vertretene "waiting on the western world".
Hierbei nutzt DAVIES ausnahmsweise seine Stimmbänder und transportiert diese unbeschreiblich sehnsüchtige Stimmung des songs, die sich kaum in Worte fassen lässt.
Während man mit den Gedanken noch in der Ferne weilt, läuten KARMA TO BURN die letzte Runde ein. Man wird überrollt und kriegt keine Chance, liegen zu bleiben.
Von den wuchtigen Riffs wird man immer wieder an die Wall of Sound gedrückt um zum Abschluss den Gehörgang nochmal kräftig durchgespült zu bekommen, dass danach das Trommelfell neu bezogen werden muss.
Alles ohne Schmerzen, betäubt war man noch vom Support.
phil kyhlthau, 19.11.2010
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