Konzertbericht
Vivid
Frankfurt - Batschkapp
08.10.2001
Folgendes sei bereits im Vorfeld erwähnt: Vivid, im Besonderen Sänger Thomas Hanreich, verstehen es, ihr Publikum zu unterhalten. Bevor der Hauptact jedoch die Bühne betritt, gewähren uns Silva Sonic einen etwa halbstündigen Einblick in ihr musikalisches Können.
Das junge Quartett (Die Jungs sind alle Anfang - Mitte zwanzig.) aus Mainburg bietet eine Melange aus rockigem Sound und immer wieder eingeworfenen Schrei-Ausbrüchen, wie im Lied "U" zu beobachten ist z. B. Die Band stellt größtenteils ihre Platte "Natural Blu" vor, die auch Balladen vorzuweisen hat: So beschließen Silva Sonic ihren Auftritt mit dem bewegenden "Love Song". Dennoch ist die Batschkapp zu diesem Zeitpunkt nur mäßig gefüllt, was vermutlich am -noch- niedrigen Bekanntheitsgrad des Vierers liegt, obwohl dieser schon seit 1993 besteht.
Gegen 22.15 Uhr, als Vivid mit dem andächtigen "Here" (vom aktuellen Album "Auto All") den Auftakt bilden, gesellen sich doch immer mehr Leute dazu; ausverkauft ist das Konzert jedoch nicht. Die Band konzentriert sich zunächst überwiegend auf die aktuelle Platte und fährt mit dem Ohrwurm-Song "Easy" und dem Mitsing-Mitrock-Stück "Everything and Nothing" fort.
Der Sänger zeigt sich an diesem Abend gut gelaunt, kommunikativ und beweist Entertainer-Qualitäten: So wird irgendwann mittendrin mal kurz Peter Lichts "Sonnendeck"-Refrain in ein Lied eingebaut und gegen Ende des Konzerts mit einer humorvollen Reggae-Einlage auf den Merchandise-Stand und den dort verkaufenden "Dutchman" verwiesen. Somit hatte das Quartett das Publikum recht schnell auf seine Seite gezogen.
Vivid präsentieren ebenfalls Material aus den zwei davor erschienenen Werken "Go!" und "Sundown To Sunrise" und liefern insgesamt eine wirklich lobenswerte, abwechslungsreiche Show ab. Live gewinnen die schnelleren, rockigen Songs noch mehr an Dynamik, insbesondere z. B. bei "I hate You", bei "Kingdom Underground" oder bei "Warp Drive", das in der Studio-Version nicht recht überzeugt.
Die neue Single, das verträumte "10.000", wird genauso wenig ausgelassen wie "Still", das wohl mittlerweile jedem bekannt sein dürfte und welches auch in seiner minimalistischen Akustik-Version nichts von seinem Zauber einbüßt.
Bevor sich Vivid nach 1 3/4 Stunden und zwei Zugaben sichtlich zufrieden verabschieden, wird noch ein letztes Mal bei "Smash" richtig gerockt und ebenso mitgesungen, als die berühmten Zeilen von Beatles´ "Hey Jude", abermals eingebaut, ertönen.
Jana Trochta, 14.10.2001
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