Konzertbericht
Oceansize
Verdena
size of an ocean
Bielefeld // Forum
18.05.2006
Nachdem sie vor einiger Zeit schon gemeinsam mit den Kollegen im Geiste von Aereogramme im Bielefelder Forum zu Gast waren, beehren uns die fabelhaften Oceansize heute erneut im mal mehr, mal weniger schönen Ostwestfalen. Ein Blick auf den Parkplatz um ca. 21.00 Uhr lässt leider nicht darauf hoffen, dass die Briten es heute Abend mit einem ausverkauften Venue zu tun haben werden. Sehr schade, vor allem wenn man bedenkt, dass eine pseudo-alternative Kasper-Veranstaltung wie die Taste Of Chaos Tour den Ringlokschuppen füllte. Naja, soviel zum Thema Geschmack…
Als Vorband sind die italienischen Verdena mit unterwegs. Ihr mit Prog-Elementen versetzter Alternative Rock diente auch schon bei Dredg im vergangenen Jahr zur Einstimmung des Publikums. Das Trio inklusive Bass-Frau erntet verdienten Applaus für Songs, die mal krachen und mal schweben. Um die Massen mit Schwung vom Hocker zu reißen, fehlt es allerdings am nötigen Quenchen Tiefgang und Ideenreichtum. Aber für eben diese beiden Attribute ist ja heute Abend auch eine andere Band zuständig und dabei mehr als verlässlich.
Um ca. 22.20 Uhr stapfen Oceansize auf die Bühne und was man jetzt noch nicht ahnt, sie haben diesmal eine nahezu perfekte Songauswahl ihres Schaffens getroffen. Los geht es mit dem fast schon Klassiker One Day All This Could Be Yours, der gleich klarmacht, wie souverän und überzeugend diese Band mit 3 oder mehr Gitarren auf der Bühne umzugehen weiß. Es folgt ein Querschnitt durch beide Alben und die Music for Nurses EP, bei dem sich immer mehr Entzückung und Begeisterung im Publikum breit macht. Man kann einfach nicht anders, als sich im Live Sound dieser Band fallen zu lassen.
Man staunt über die Leichtigkeit, mit der Oceansize den finalen Instrumentalpart des Übersongs Women who love men who love drugs auf die Bühne transportieren. Da erklingen 3 Gitarrenspuren glasklar und erfüllen den Raum mit wunderschöner Atmosphäre. Mit den runtergemoshten Schlusssekunden von No Tomorrow und der Doublebass-Attacke One Out Of None wird uns der Kopf zu Recht gerückt, bevor es mit Music for a nurse und dem überragenden Ornament / The last wrongs wieder zerbrechlich, filigran und gleichzeitig bombastisch wird.
Es ließe sich jeder beliebige Song der Setlist auswählen, diese Band fährt einfach ihren ganz eigenen Trip in ihrer Live Darbietung. Wer sich davon nicht gefangen nehmen lässt, ist entweder tot oder Scooter Fan. Oceansize spielen mit 3 gleichermaßen hervorragenden Veröffentlichungen längst in ihrem eigenen Universum und sind dabei schwerstens sympathisch geblieben. Zugänglicher und organischer als Tool, vielschichtiger und facettenreicher als Mogwai, heller und wärmer als Isis – und am Ende doch über alles andere erhaben. Hoffentlich bis bald.
Bogatzke , 23.05.2006
TRACKLIST
Setlist ohne Garantie auf die richtige Reihenfolge:
one day all this could be yours
a homage to a shame
amputee
no tomorrow
the charm offensive
catalyst
women who love men who love drugs
massive bereavement
music for a nurse
one out of none
ornament / the last wrongs
zugabe:
you can`t keep a bad man down
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