Konzertbericht

Travis

Travis

Offenbach - Stadthalle
16.11.2001

Vor dem Auftritt des begehrten Quartetts aus Glasgow in der ausverkauften Stadthalle erfolgt eine adäquate Einstimmung des Publikums auf die Jungs durch das englische Duo Turin Brakes. Der Majorität der Anwesenden ist die Musik - größtenteils auf der Akustikgitarre basierend - der Brightoner jedoch noch kein Begriff. Dennoch beeindrucken die beiden, auf der Bühne zu einem Quintett erweitert, gute 45 Minuten mit ihren mehrheitlich ruhigen Tönen und stellen Material aus ihrem im März diesen Jahres veröffentlichten Album "The Optimist Lp" vor, wie die aktuelle Auskopplung "72" z. B.

Eine halbe Stunde später erscheinen Travis auf der Bühne und setzen den bereits lobenswerten musikalischen Beginn dieses Abends fort. Gelungen eingeleitet mit der vorletzten Single "Sing", werden in Wechselfolge sämtliche Stücke aus dem Vorgänger-Album von 1999 "The Man Who" und dem aktuellen, dritten Werk "The Invisible Band" dargeboten. Die Live-Versionen der Stücke unterscheiden sich nur minimal von den Studio-Ausführungen; Variationen bzw. Experimente gibt es nicht zu verzeichnen.

Der Ohrwurm-Charakter der Songs und die teilweise bezaubernden Balladen wie "As You are", "Indefinitely" oder "The Humpty Dumpty Love Song" jedoch ziehen das Publikum in ihren Bann. Die Musik wird dankbar absorbiert und einfach nur genossen. Bei flotteren Stücken wie "Turn", der aktuellen Single "Side" und dem wohl bekanntesten Song der Schotten "Why does it always rain on me?" wippt die Menge begeistert im Takt mit.

Einen Höhepunkt stellt die ohne Mikro vorgetragene Solo-Einlage des Sängers Fran Healy, einzig von einer Akustikgitarre unterstützt, dar. Hier ist absolute Ruhe Voraussetzung, will man den Inhalt des Liedes verstehen. Ein weiteres Extra ist die zufriedenstellende Nachahmung des von David Bowie geschriebenen Klassikers von 1972 "All the young Dudes".

Healy baut immer wieder mal zwischen den Songs Anekdoten ein und unterhält auf diese Weise mit seiner sympathischen und natürlichen Art erfolgreich die Fans. Bevor sich Travis nach eineinhalb Stunden und einer Zugabe verabschieden, wird dem Publikum noch Folgendes mit auf den Weg gegeben: der Spruch "Make Love not War" und die Aufforderung, jeden Tag zumindest eine Minute lang über Frieden nachzudenken...

Zum Abschluss gibt es dann doch noch ein Lied vom 1997-er Debütalbum "Good Feeling": Mit "Happy" beendet der Vierer sein Konzert, das verdientermaßen sichtlich viele überzeugt hat.

Jana Trochta18.11.2001

TRACKLIST

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