Konzertbericht

Maximo Park

Die Band des Jahres

Festsaal Casino, Uni-Campus Westend, Frankfurt a.M.
27.11.2005

Bereits bei der Vorband, den fantastischen „The New Pornographers“ steht fest, dass das nur ein großer (GROSSER) Abend werden kann. Nur fragt man sich bei der Qualität des Dargebotenen ernsthaft, warum zur Hölle die Kanadier nur als Vorband durch Deutschland touren und keine eigene Headliner-Tour spielen dürfen. Das ist Pop in Vollendung, mit dem mehrstimmigen Gesang und dem Wechsel zwischen den Leadsängern A.C Newman (auch mal seine Solo-Platte anhören!) und Kathryn Calder (Neko Case fehlt heute Abend leider) in ruhigen Momenten an „The Magic Numbers“ erinnernd. Und man fragt sich, warum ein grandioses Album wie das vor einigen Monaten erschienene „Twin Cinema“ so sang- und klanglos untergehen konnte…?

Die Antwort folgt nach 20 Minuten Umbaupause. Denn in einem an Neuveröffentlichungen für die Ewigkeit nicht gerade armen Jahr gehen solch kleine, feine Meisterwerke eben schnell unter und werden überrollt von Ausnahmeerscheinungen wie Maximo Park. Das haben auch ganz andere zu spüren bekommen - oder hätte ernsthaft jemand die neuen Alben von Billy Corgan, Supergrass u.ä. vermisst, wenn sie nicht erschienen wären? In „schwächeren“ Jahren wäre die sicherlich anders gewesen. Aber sei’s drum.

Maximo Park beweisen vom ersten Ton an, dass sie jegliche Lobgesänge, die bereits auf sie gesungen wurden, wert sind. Sie haben nicht nur die besten Songs des Jahres, sie haben auch den besten Frontmann (Paul Smith). Das müssen auch Kaiser Chiefs’ Ricky Wilson und – ich riskier’s mal – Robbie Williams neidlos anerkennen (zumindest im, s.o., Jahr 2005).

Nahezu das komplette „A Certain Trigger“ wird vom Publikum (voller Saal, geschätzt 2000 Leuten) abgefeiert, dazu diverse B-Seiten - wobei anzumerken ist, das es seit ein paar Tagen die B-Seiten Sammlung „Missing Songs“ gibt (für all diejenigen, die die Singles, wie der Titel suggeriert, verpasst haben) - und auch: ein paar neue Songs. Diese lassen wieder mal Großes erhoffen – außer natürlich für die Konkurrenz.

Daniel Höfelmann, 28.11.2005

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