Konzertbericht

Sonnenrot Festival - Sonnenrot Festival

Sonnenrot Festival

Sonnenrot Festival

Eching - Bayern
15.07.2011

Es müssen nicht immer unübersichtliche Menschenmassen gepaart mit grenzenloser Anarchie auf den Zeltplätzen und schlechtem Essen zu Höchstpreisen sein. Nein, das Sonnenrot Festival vor den Toren Münchens verbindet die Atmosphäre von einem gemütlichen Nachmittag am Baggersee mit Festival pur. Etwa 5000 Menschen finden sich an diesem Wochenende auf dem Gelände in der Nähe von Eching ein, genießen bei Temperaturen um die 30 Grad das kühle Nass des Baggersees und sehen sich die Bands an, die auf 2 Bühnen verteilt etwa 200 Meter vom See entfernt auf einer Waldlichtung das Nadelholz rocken.
Der Reigen beginnt am frühen Freitagnachmittag mit Bands wie Turbostaat und Jennifer Rostock, die dem noch recht braven bayrischen Publikum die Funktion des Tanzbeins erklären. Als nächstes sind die Ting Tings an der Reihe, die musikalisch allerdings nur bedingt überzeugen können. Der Elektro-Pop von Katie White und Jules de Martino wirkt live nur bedingt. Zu oft müssen die beiden auf Samples zurück greifen, zu oft geht die die Stimme von Katie an ihrem Tanzstil zu Grunde. Das Publikum klatscht brav, freut sich aber auch auf die nächste Band. Kettcar kündigen gleich an, dass sie keine Festival Band sind und dass Publikumsmotivation nicht ihr Ding ist. Die Musik ist letztendlich nicht uninteressanter intellektueller Deutschpop, aber ohne großen Drive. Wunderbar für einen entspannten Abend im Musikclub des Vertrauens, leider gänzlich falsch für die Zuschauer, die nach einem Tag voller Sonnenschein und Alkohol nun endlich feiern wollen. Cypress Hill zünden dann endlich das dringend erwartete Feuerwerk und bringen die Massen in Schwung. Die Hits der Rap Legende wie Hits from the Bong, Insane in da Brain und Rockstar kennt jeder. Es wird ausgelassen gefeiert, es riecht nach Gras, es macht Spaß. Selbst der Vollmond über der Party-Lichtung scheint seinen Spaß zu haben und heller als je zuvor zu scheinen. Letzte Band des Abends ist Bloc Party Sänger Kele, der es mit seinem elektronisch angehauchten Soul schafft die Massen in Einklang und Zufriedenheit in die Nacht zu geleiten. Noch einmal lecker Bratwurst oder was vom Asia Stand, beides von beachtlich guter Qualität, und auf ins Zelt.
Am Samstag scheint die Sonne noch stärker und so kommt es, dass am Nachmittag noch die meisten Zuschauer am See liegen, während auf dem Gelände bereits Bands wie We have Band und Slut ihr bestes für ein paar hundert Zuschauer geben. Zweitere überzeugen besonders durch ihren großartigen Indie Rock, der durchaus internationales Format vorweist. Für die rein deutschsprachigen Zuschauer wird noch Mackie Messer aus der Dreigroschenoper beigesteuert. Russkaja anschließend klingen etwas wie Gogol Bordello mit einem anderen Frontman. Sänger Georgij singt auf Russisch und schöpft in Optik wie auftreten jegliche Klischees aus, die man von einer Band aus Moskau (eigentlich kommen alle aus Österreich) erwarten würde. Die Parov Stellar Band schafft es tatsächlich, ihren Elekto Swing auf der Bühne umzusetzen und das Publikum zu begeistern. Mono & Nikitaman bringen ein echtes Sommer Feeling mit ihrem deutschsprachigen Reggae Pop. Abgerundet wird das Festival von Bonaparte die die Lichtung mit ihrem quietschbunten Pop Zirkus nochmal zum Beben bringen, bevor sich das Sonnenrot 2011 dem Ende neigt.
Irgendwie hat alles gepasst an diesem Wochenende. Super Line Up, super Stimmung, super Wetter, super Location. Ein dickes LIKE an die Veranstalter. Gerne 2012 wieder.

Konrad Joe01.08.2011

TRACKLIST

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