Konzertbericht

Sigur Rós

Köln-Philharmonie
24.10.2002

Schon Wochen vorher prangte das Wort "Ausverkauft" praktisch unverrückbar überall, wo man sich erhoffte, noch Tickets zu bekommen. Und das änderte sich auch bis zum Gig nicht. Wer lässt sich so eine Band wie Sigur Rós schon entgehen, zumal das hier sogar ihr einziger Deutschlandauftritt überhaupt werden sollte? So standen schon einige Stunden vor Beginn einige Leute mit leuchtenden Augen vor der Philharmonie und warteten gespannt auf den Einlass.

Was den Zuschauern da geboten wurde, das war ein unvergesslicher Auftritt und ein Konzert der Spitzenklasse. Vor allem bei der Auswahl der Konzerthalle wurde ganze Arbeit geleistet, glasklar und absolut perfekt war der Klang, der dem Publikum zu Ohren kam. Gespielt wurde alles was gefiel: Nicht nur Tracks von ihren alten Alben, sondern auch nagelneue und unverbrauchte Stücke vom neuen Album "( )" fanden den Weg in das fast exakt 100 Minuten dauernde Set. Dabei gaben Sigur Rós allerdings denkbar wenig Verschnaufpausen. Wie aus einem Stück gegossen trugen sie mit vollem Elan und Harmonie ihre Musik vor, was unweigerlich dazu führte, dass man sich voll und ganz von den Stücken treiben ließ. Als nach den geplanten 100 Minuten das Spektakel ein Ende fand, war die Begeisterung kaum zu übersehen. Standing Ovations und permanentes Klatschen der zufriedenen Zuschauerschar zwungen Sigur Rós dazu, wenigstens noch zwei paar Mal auf die Bühne zu treten, und sich artig zu bedanken.

Ein unvergesslicher Abend war das ganze auf alle Fälle. Und wenn die Augen derjenigen, die da waren, sprechen könnte, sie würden stundenlang erzählen von vier ungewöhnlichen Musikern und ihrem Können. Da kann man nur gespannt sein auf das Nachholkonzert in Berlin (nächstes Jahr im Februar).

Kathrin Grannemann, 29.10.2002

TRACKLIST