Konzertbericht

Am Sonntag gab sich in der Stadthalle Offenbach die britische Band Snow Patrol die Ehre. Das für die Batschkapp geplante Konzert wurde wegen der starken Nachfrage nach Offenbach verlegt und fand somit in der größten Halle der Tour in Deutschland statt. Trotzdem hatte sich die Halle zu Konzertbeginn um 20:30 Uhr schon voll gefüllt.

Zunächst stimmte der Singer und Songwriter Scott Matthews aus England mit seiner Gitarre und Mundharmonika die Konzertbesucher ein. Die Akustikmusik mit gefühlsbetontem Gesang überzeugte stellenweise gut, wwurde aber schnell anstrengend.

Gegen halb zehn kamen nun die Jungs von Snow Patrol auf die Bühne, allerdings ohne Drummer Jonny, dessen erste Snowboardversuche im Januar missglückten und welcher nun mit gebrochenem Arm bei den Konzerten selbst nicht mitwirken kann. Graham Hopkins übernahm für die folgenden Konzerttermine und leistete gute Arbeit. Nachdem Gary Lightbody, Sänger und Frontmann von Snow Patrol, das erste Eis mit schüchternen Deutsch-Versuchen und Updates von Drummer Jonny gebrochen hatte, entwickelte sich das Snow Patrol Konzert zu einem der besten Konzerte, die ich bisher besucht habe.

Die musikalische Eröffnung gestalteten Snow Patrol mit Songs der alten Platten. Im vierten Song bemerkte man durch die Beteiligung der Konzertbesucher, dass Snow Patrol ihre mittlerweile große Fangemeinde vor allem ihrem neuen Album "Eyes Open" verdanken. Bei Songs wie "Shut Your Eyes", "Open Your Eyes", "You're All I Have" und natürlich dem schon früh gespielten "Chasing Cars" war die Begeisterung im Publikum immer noch am Größten.

Das Konzert überzeugte neben hoher Qualität des Live-Spieles und einer ausgesprochen guten Mischung von Songs der "alten" Alben und besonders von "Final Straw" ("Run", "Chocolate", "How to Be Dead"). Besonders beeindruckend sind hier die Mitreiß-Effekte der eher unbekannteren Songs von Snow Patrol, die eine außergewöhnlich intensive Wirkung auf das Publikum hatten.
Snow Patrols Vielseitigkeit vom powergeladenen Rocksong bis zur tränenrührenden Ballade, das harmonische Zusammenspiel der Bandmitglieder beim Live-Konzert und Gary's Stimme als festen Wiedererkennungswert versprechen eine steile und verdiente Karriere.

Vor allem durch die Interaktion von Gary mit dem Publikum entwickelte sich das Konzert zum vollen Erfolg. Gerade beim Publikumsliebling "Chasing Cars" gab es technische Schwierigkeiten und es kam zur Unterbrechung. Um die Arbeiten der Technik zu überbrücken, musste Gary nun vollkommen aus sich herauskommen und konnte spätestens hier alle Zuschauer für sich gewinnen. Kleine Scherze, Deutsch-Versuche und lustiges Geplänkel mit den Fans brachten das Publikum zum lachen. Beim dritten Versuch konnte der Song vollständig gespielt werden. Zusätzlich wurde während des Konzertes klar, dass Sänger Gary voll hinter seinen Songs und Texten steht, durchgängig performte er mit viel Hingabe und sichtlicher Freude.

Nach 1 Stunde und 15 Minuten gingen die Fünf von der Bühne, um nach einer kurzen Zeit des Applauses und Rufen noch drei Zugaben zu geben und das Konzert auf gute eineinhalb Stunden zu bringen.

Maja Schwob, 09.02.2007

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