Konzertbericht

Evanescence - Stimmungsschwankungen oder:Evanescence LIVE

Evanescence

Revelation Theory

Stimmungsschwankungen oder:Evanescence LIVE

Berlin, Columbia Halle
05.11.2006

Zugegeben: mit Fieber eine vierstündige Autofahrt für ein Konzert auf sich zu nehmen ist nicht gerade empfehlenswert, aber Evanscence waren mir diese Mühe doch wert.
Seit ihrem ersten Hit, dem bekannten „Bring me to life“ verehre ich diese Band.

Vor der Berliner Columbiahalle einen Parkplatz zu bekommen ist ungefähr genauso aussichtsreich wie der Versuch, durch Wahlen eine fähigere Regierung zu bekommen.
Aber Optimismus rules, und so fanden wir nur 10 Fussmarschminuten entfernt einen Parkplatz im eingeschränkten Halteverbot, was uns innerlich das ganze Konzert über bibbern liess ob das Auto in der Zwischenzeit abgeschleppt würde.
Die Schlange vor der Halle war endlos lang, und die Ordner waren zu faul oder zu überfordert die Menschenmassen gleichmässig auf die Schleusen zu verteilen, als wir endlich drinnen waren war die Vorband „Revelation Theory“ fast fertig.
Doch irgendwann gings dann auch los, Amy Lee (im betont schlichten schwarzen Shirt und rotkarierten Röckchen) und ihre Bandkollegen stürmten auf die Bühne und boten ihren „Dark Epic Rock“ den Massen dar.
Ich muss zugeben das ich nicht erwartet hätte, das die Frau auch live so eine wahnsinns Stimme hat. Da ich direkt vor dem Mischpult stand hatte ich einen hervorragenden Sound und war begeistert von der Stimme von Amy. Die überwiegend weiblichen minderjährigen Fans sangen bei fast allen Songs lauthals mit und jubelten und klatschen wie wild, die Stimmung war klasse. Es wurden viele Stücke des aktuellen Albums „ The Open Door“ gespielt, wie das wunderschöne tragische „Weight of the world“, „Lithium“ oder die bekannte Vorab-Single „Call me when you`re sober“ in der Amy thematisch ihre persönlichen Beziehungsfrust verarbeitete.
Bei dem ersten grossen Evanescence- Hit „Bring me to life“ flippten auch die letzten Zögerer aus.
Doch dann wurde es seltsam...nach einer Dreiviertelstunde war nämlich schon Schluss. Das deutsche Publikum ist ja nicht gewillt ein so kurzes Konzert hinzunehmen, das eher die Länge eines Festivalauftrittes hatte,also wurde geklatscht, gerufen und getrampelt, und nach zehn Minuten kamen Amy und Co dann für ein wunderschönes und ergreifendes „My Immortal“ (Amy am Flügel!Gäääneshaut!!!) noch einmal auf die Bühne. Den Refrain durfte das Publikum dann komplett allein singen, was süss klang weil wirklich fast nur Frauen im Publikum waren. Doch dann war wirklich Schluss.
Eine Stunde ist natürlich nicht so wirklich viel für ein Konzert. Und darum kann ich die gefrusteten Buhrufe einiger enttäuschter Fans auch nachvollziehen.
Das Konzert war wirklich eine tolle Sache gewesen, aber wer wie ich drei Jahre lang auf einen Liveauftrittt von Evanescence gewartet hat ist dann natürlich etwas enttäuscht über die einzelne Zugabe. Wenn man da z.B an Bands wie HIM denkt, die gleich drei Zugabeblöcke mit mehreren Songs spielen, ist das natürlich ein etwas ernüchterndes Ende für einen schönen Abend.
Beim rausgehen wurde ich dann auch noch von MTV gefilmt wie ich ganz in Gedanken meine Ohrenstöpsel aus dem Ohr pulte, ich bemerkte diese peinliche Situation natürlich erst als es zu spät war!
Unser Auto war übrigens nicht abgeschleppt worden, und so hatte das frühe Konzertende dann doch noch ein Gutes: wir waren nach Stundenlanger Autofahrt trotzdem noch recht früh wieder zu hause.

Kristin Feldmann13.11.2006

TRACKLIST

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