Konzertbericht

Marcus Wiebusch

Neue Songs und Nostalgie

Ampere, München
22.10.2014

„München, alte Lady!“, ruft Kettcar-Sänger Marcus Wiebusch, als er die Bühne betritt. „Schön, dass ihr alle da seid!“ Mit dem schon Kult gewordenen „…und das geht so!“, beginnt mit „Off“ der Konzertabend im fast ausverkauften Münchner Ampere. Im Vergleich zum letzten Auftritt im Mai ist der Sound viel kraftvoller und die Gitarren sind schneller, was auch den ruhigeren Stücken ordentlich Feuer bringt. Vielleicht ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass Marcus Wiebusch erstmals Songs seiner punkigen Kettcar-Vorläuferband But Alive in die Setlist einstreut. So werden auch aus den poppigen Songs des Soloalbums "Konfetti" rockige Alternative-Stücke. Teilweise wurden manche der But Alive-Lieder seit 15 Jahren auf keiner Bühne mehr gespielt und so findet sich auch „Sie war, sie ist, sie bleibt“ auf der Setlist.

Auch alte Kettcar-Songs dürfen da nicht fehlen – oftmals Stücke, die Marcus Wiebusch selbst ebenfalls schon seit Jahren nicht mehr gespielt hat, teils weil sie den anderen Bandmitgliedern aus Kettcar nicht gefielen: „Lattenmessen“ zum Beispiel oder „Hippie“. Wie schon beim letzten Auftritt gibt es das Lied über den Mann vom „Balkon gegenüber“, ergänzt um eine neue Strophe. „Ich bin in Plauderlaune“, verkündet Marcus Wiebusch und verspricht vor jedem Song einige Details zur Entstehung der Lieder preiszugeben. „Was wir tun werden“ animiert die Zuhörer zum lautstarken Mitsingen. Die achtköpfige Band sorgt mit Bläsern und Keyboard für einen abwechslungsreichen und stimmigen Sound.

„Jetzt wird gebounced, Baby!“, ruft Marcus Wiebusch und anschließend folgt mit „Jede Zeit hat ihre Pest“ ein Lied, das das gesamte Ampere von der Empore bis zur Bühne zum Tanzen verführt. Jung und alt tanzen, egal ob sie sein Soloalbum „Konfetti“ kennen oder ob sie nur gekommen sind, um den Sänger der Band Kettcar zu sehen. Sie alle feiern sich, die Musik und den Moment. Die Songs von Marcus Wiebusch scheinen tatsächlich die unterschiedlichsten Altersschichten abzuholen und zu begeistern.

Nach rund einer Stunde und dem grandiosen „Der Tag wird kommen“ verlassen Marcus Wiebusch und Band unter Begeisterungsstürmen des Münchner Publikums die Bühne. Nach den zwei folgenden Zugaben scheint das Konzert schon beendet, doch nachdem die Münchner mit ihren Zugaberufen nicht aufhören wollen, kehrt die Band noch einmal zurück und spielt mit dem Kettcarhit „Deiche“ den perfekten Abschluss eines tollen Konzertabends.